Als Franzose kann man sich über das politische System Deutschlands wundern. Frankreich ist nämlich in der Tradition des Zentralismus aufgewachsen, während Deutschland sich im Laufe der Zeit zu einem Bundesstaat entwickelt hat. Das Buch Vom Deutschen Bund zum Deutschen Reich von Theodor Schieder beschäftigt sich mit der Vorgeschichte der politischen Einheit Deutschlands, die erst 1871 mit dem Aufbau des Deutschen Reichs möglich war.
Schieders Buch besitzt zunächst eine Beschreibungsfunktion. In diesem Zusammenhang soll der Geschichtswissenschaftler im Hintergrund bleiben. Diese anspruchsvolle Darstellung der Wendung vom Deutschen Bund zum Deutschen Reich wurde von anderen Historikern benutzt, die sich auch für das Deutschland des 19. Jahrhunderts interessiert haben .
Schieder untersucht die wichtigsten Etappen der politischen Einheit Deutschlands und damit die wichtigsten Ereignisse der deutschen Geschichte (z.B. die Eröffnung der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche 1848, der deutsche Krieg von 1866...). Nicht nur die inneren politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Umwälzungen im 19. Jahrhundert, sondern auch die Entwicklung der Machtverhältnisse im europäischen Staatensystem werden in Betracht genommen. Nach Schieder haben jedoch die von auen kommenden Impulse eine wichtige Rolle gespielt3. Es handelt sich also um eine gesamte Analyse. Der Aufbau des Buches spiegelt diese Arbeitsmethode wider, indem der enzyklopädische Überblick in Kapiteln über einzelne Ereignisse (z.B. die Gründung des Deutschen Zollvereins) oder allgemeine politische Fakten (z.B. die Entwicklung des auenpolitischen Systems der Restauration) gegliedert ist. Diese Gliederung ist chronologisch geordnet, da der Historiker eine Entwicklung darstellen will.
[...] Er biete in der „Fortsetzung des deutschen Föderalismus“ verfassungspolitische und gesetzgeberische Alternativen zur 1849 geschaffenen bundesstaatlichen Ordnung dar. (Christian Müller: Rezension zu: Müller, Jürgen: Deutscher Bund und deutsche Nation 1848-1866. Göttingen 2005. In: H-Soz-u-Kult "Die Unterdrückung der politischen Opposition war nach Müller überwiegend das Werk der Einzelstaaten, den Anteil des Bundes selbst hält er indes für geringer als lange Zeit angenommen."(Wolfgang Piereth: Rezension von: Jürgen Müller: Der Deutsche Bund 1815-1866, München: Oldenbourg 2006, in: sehepunkte 6 (2006), Nr [ 15.11 .2006], URL: ) Theodor Schieder, Vom Deutschen Bund zum Deutschen Reich, München Auflage September 1999, S. 86-87. [...]
[...] Schieder interessiert sich in erster Linie für die Entwicklung und Rolle der deutschen liberalen und nationalen Bewegungen. Er muss aber zu der Feststellung kommen, dass der Deutsche Bund von 1815 "nicht durch die nationale Bewegung, sondern durch den Antagonismus seiner beiden Hauptmächte" Preuβen und Österreich gesprengt wurde[7].Letztendlich unterstreicht er die Mitwirkung der nationaldeutschen Stimmungen in der Gründung des Deutschen Reichs: "Dieser Bund war das geschichtliche Ergebnis der gemeinsamen deutschen Siege in Frankreich und der durch sie ausgelösten nationalen Stimmungen"[8]. Schieder hatte die Entwicklungschancen des Deutschen Bundes im Zeichen der Rechtsvereinheitlichung und der Wirtschaftspolitik (s. [...]
[...] Deutsche Geschichte, 1800- 1866. Bogdan, Henry, Histoire de l'Allemagne, de la Germanie à nos jours, Paris Schnabel, Deutsche Geschichte im neunzehnten Jahrhundert, Band Monarchie und Volkssouveränität Jürgen Müller: Der Deutsche Bund 1815-1866, München: Oldenbourg 2006 Jürgen Müller: Deutscher Bund und deutsche Nation 1848-1866, Göttingen 2005 Jürgen Angelow: Der Deutsche Bund, Darmstadt Theodor Schieder 11. April 1908 in Oettingen; 8. Oktober 1984 in Köln) war ein deutscher Historiker. Er arbeitete mabðgeblich zur europäischen Geschichte und die wissenschaftlichen Schwerpunkte seiner Arbeit lagen in der Erforschung europäischer Natioβgeblich zur europäischen Geschichte und die wissenschaftlichen Schwerpunkte seiner Arbeit lagen in der Erforschung europäischer Nationalbewegungen und "Volksgruppen". [...]
[...] Die Ereignisse von 1840, die die Unterzeichnung des "Vertrags zur Befriedung der Levante" zugrunde hatten, haben in Deutschland die innere Gärung beschleunigt, durch die die Revolution von 1848 vorbereitet wurde. Die Märzrevolution begann als eine Bewegung der Versammlungen, Petitionen und Demonstrationen, nicht zunächst des Bürgerkriegs und der Straβenkämpfe. Auf einer Versammlung im badischen Offenburg sind bereits am zum ersten Mal die Programmpunkte aufgestellt worden (u. a.: Pressefreiheit, Schwurgerichte, konstitutionelle Verfassungen in den Einzelstaaten, Berufung eines deutschen Parlaments . Anstelle des Vereinigten Landtags muβte Friedrich Wilhelm IV. [...]
[...] Theodor Schieder[1], Vom Deutschen Bund zum Deutschen Reich, München Auflage September 1999 Als Franzose kann man sich über das politische System Deutschlands wundern. Frankreich ist nämlich in der Tradition des Zentralismus aufgewachsen, während Deutschland sich im Laufe der Zeit zu einem Bundesstaat entwickelt hat. Das Buch Vom Deutschen Bund zum Deutschen Reich von Theodor Schieder beschäftigt sich mit der Vorgeschichte der politischen Einheit Deutschlands, die erst 1871 mit dem Aufbau des Deutschen Reichs möglich war. Schieders Buch besitzt zunächst eine Beschreibungsfunktion. [...]
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