Mithilfe dieses Artikels - der eine Art Vorwort in einem neuen Atlas mit unveröffentlichten Karten und Texten darstellt – erklärt der Autor die Herausforderungen der Erarbeitung von Karten.
Philippe Rekacewicz ist sowohl Geograph, als auch Kartograph und Journalist. Geboren in Paris im Jahre 1960, arbeitet er heute als permanenter Mitarbeiter der Monatszeitung „Le Monde diplomatique“, für die er sich mit der Erstellung von Karten beschäftigt. Seit 1996 arbeitet er auch für die Vereinten Nationen an einem Umweltprogramm in Norwegen mit. In diesem Bereich trägt er die Verantwortung für die Kartographieabteilung. Dort führt er verschiedene Projekte durch, die zum Ziel haben, umweltrechtliche Informationen aus vielfältigen Bereichen für die breite öffentliche Meinung zu strukturieren und verfügbar zu machen. Er interessiert sich auch für die Beziehungen, die Kunst und Kartographie sowie Wissenschaft und Politik vereinen. Insbesondere kümmert er sich um den Beitrag der Kunst zur Kartographie und um die Nutzung dieser als Propagandamittel der Politik. All diese Themen werden in dem hier vorgestellten Artikel behandelt.
[...] Diese These der Fälschung wird auch von vielen anderen Experten der Kartographie erwähnt wie zum Beispiel von Yves Lacoste[3]. Das letzte politische Ziel einer Karte ist es, die Forderungen der Identitätsbewegungen zu vermitteln. Karten können in diesem Rahmen eine Verweigerung der Minderheiten ausdrücken. Es gibt also keine offizielle und richtige Karte für Philippe Rekacewicz. Um so gut wie möglich zu sein, sollte eine Karte die Geschichte, die Kultur und die Geographie in Erwägung ziehen, damit die meisten politischen Dimensionen respektiert werden. Die Originalität der These des Autors beruht auf der Einführung von Kunst in die Analyse. [...]
[...] La cartographie, entre science, art et manipulation Philippe Rekacewicz Mithilfe dieses Artikels - der eine Art Vorwort in einem neuen Atlas mit unveröffentlichten Karten und Texten darstellt erklärt der Autor die Herausforderungen der Erarbeitung von Karten. Philippe Rekacewicz ist sowohl Geograph, als auch Kartograph und Journalist. Geboren in Paris im Jahre 1960, arbeitet er heute als permanenter Mitarbeiter der Monatszeitung Monde diplomatique“, für die er sich mit der Erstellung von Karten beschäftigt. Seit 1996 arbeitet er auch für die Vereinten Nationen an einem Umweltprogramm in Norwegen mit. [...]
[...] Sie kann in diesem Rahmen manchmal manipuliert sein. Weil der Kartograph frei ist, hat er die Möglichkeit die Karte nach seinen Wünschen zu repräsentieren und, in diesem Rahmen - die Karte als Mittel gegen ein Land zu erstellen und einzusetzen. Nur weil sie ästhetisch wirkt, heißt es nicht, dass sie für richtig gehalten werden kann. Ihre brillante Produktion gibt ihr keine unbedingte Legitimität, auch wenn sie von anerkannten Institutionen gedruckt und verteilt wurde. Nachdem er die politischen Aspekte einer Karte erwähnt hat, unterstreicht Philippe Rekacewicz zwei gängige Lügen der Karten. [...]
[...] Eine direkte Konsequenz solcher diplomatischen Konflikte ist die Weigerung der Kartographen, konfliktgeladene Orte zu zeichnen, um so eine eventuelle Zensur zu vermeiden. Dadurch kann die Kartographie bereits an Substanz verlieren. Laut dem Autor kann eine geographische Karte aus diesen Gründen keine perfekte Repräsentation des Gebietes sein. Im Gegensatz zu dem verbreiteten Gedanken, dass die Karte ein Spiegelbild sei, ist sie in Wirklichkeit nur ein vager Einblick, ein unkomplettes Bild der Realität. Darüber schreibt der Autor: «Elle (die Karte) ne donne qu'une image tronquée, incomplète, partiale, voire trafiquée de la réalité (S.2). [...]
[...] Eine Karte wird nämlich mithilfe von Kunst gemacht. Diese Kunst spielt sogar eine wichtige Rolle in der Kartenerarbeitung, so kann man den Strich anders betonen oder verschiedene Farben benutzen, die zugleich die unterschiedlichen Länder widerspiegeln. Die künstlerischen Techniken interpretieren und betonen sozusagen was der Kartograph über ein Gebiet für richtig hält. Dadurch gibt die Kunst der Karte eine Persönlichkeit die „seine Interpretation beeinflusst“. Laut Philippe Rekacewicz macht also die Kunst die Karte und trägt somit zum Teil die Verantwortung für die Konflikte, die aus einer Karte entstehen können. [...]
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