Die Industrialisierungsbewegung, die das Europa des 18. Jahrhunderts prägte, verbreitete sich von Groβbritannien aus. Entsprechend dort wurden die aus der Industrialisierung resultierenden Probleme - insbesondere die sogenannte "soziale Frage" - früh erkennbar. Der Begriff der sozialen Frage verbreitet sich ab 1848 und wurde zunächst auf Fabrikarbeiterschaft und deren kulturelle und politische Marginalität in der bürgerlichen Gesellschaft ausgerichtet (z.B. massenhafte Armut, schlechte Arbeits- und Wohnverhältnisse, fehlende politische Partizipation). In Antwort auf die sozialen Herausforderungen des 19. Jahrhunderts wurden die ersten modernen sozialpolitischen Instrumente des Sozialstaats in Groβbritannien entwickelt.
[...] Im Bereich der sozialen Sicherung wurde Großbritannien, verglichen mit anderen europäischen Staaten, teilweise als „Nachzügler“[3] bezeichnet. Aus diesem Grund suchten britische Politiker und Sozialreformer gegen Ende des 19. Jahrhundert nach mehr staatlichen Lösungen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert entwickelte sich in Groβbritannien das Fabrikinspektorat mit 4 Inspektoren und 8 Assistente. Das sind die Anfänge nationalstaatlicher Vollzugsbehörde. Der Staat greift also stärker in die sozial-wirtschaftlichen Fragen ein. Ab den 1860er Jahren wurde die Regelung von Sicherheit und Hygiene in Fabrik vom Staat übernommen. [...]
[...] Den Kern des Utilitarismus kann man so zusammenfassen: das allgemeine Glück soll sich aus der Zusammenfassung des Glücks der einzelnen Menschen ergeben. Utilitarismus und Sozialpolitik verfolgen also dasselbe Ziel, und zwar das Gemeinwohl. In diesem Zusammenhang kann man sich die Frage stellen, ob die britische Sozialpolitik im 19. Jahrhundert von Mills utilitaristischen Grundgedanken beeinflusst wurde. Die Entwicklung der britischen Sozialpolitik zeigt zwei wichtigen Merkmale: Die Entstehung von Selbsthilfeorganisationen, die in einzelnen Betrieben eine entscheidende Rolle spielten, und die spätere Suche nach mehr staatlichen Lösungen. Inwiefern sind Mills Ideen beispielhaft für die Entwicklung der Sozialgesetzgebung in Groβbritannien im 19. Jahrhundert? [...]
[...] Metz, Industrialisierung und Sozialpolitik. Das Problem der sozialen Sicherheit in Großbritannien 1795-1911, Göttingen o Dr. Prof. Ulrich Pfister, Die Industrielle Revolution 1750-1870, Institutioneller Wandel II: „soziale Frage“ und frühe Sozialgesetzgebung o Gerhardt A. Ritter: Der Sozialstaat: Entstehung und Entwicklung im internationalen Vergleich, München: Oldenbourg,1992 Webseiten o http://www.lernzeit.de/sendung.phtml?detail=155641 o http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/66615.html o http://www.referate10.com/referate/Philosophie/3/Utilitarismus- reon.php o http://www.utilitarismus.de/prod02.htm o http://utilitarianism.com/mill2.htm o Wikipedia: Artikel zu John Stuart Mill Artikel zum Utilitarismus Artikel zu Jeremy Bentham http://utilitarianism.com/mill2.htm [2]Dr. Prof. Ulrich Pfister, Die Industrielle Revolution 1750-1870, Institutioneller Wandel II: „soziale Frage“ und frühe Sozialgesetzgebung Dr. [...]
[...] Das Gemeinwohl der Gesellschaft soll sich aus der Handlung einzelner Privatorganisationen ergeben, genauso wie beim Utilitarismus. Im Bereich des Arbeitsschutzes entwickelte sich sehr früh eine paternalistische Tradition der Verantwortung höherer Stände für Schutzbefohlene wurde das Gesetz zu „Gesundheit und Moral“ der Armenlehrlinge erlassen: Der 12h-Tag wurde eingeführt und die Nachtarbeit verboten trat ein Gesetz für Baumwollspinnereien mit mehr als 20 Personen unter 16 Jahren in Kraft: es wurde z.B. verboten, Kinder unter 9 Jahren zu beschäftigen. Dies zeige den Übergang von Armen- zu Sozialpolitik (Pfister, Die Industrielle Revolution). [...]
[...] Entspricht eine Handlung dem Prinzip der Nützlichkeit, so soll man nichts gegen diese Handlung machen. Mill führte diese grundsätzliche Idee fort: happiness which forms the utilitarian standard of what is right in conduct, is not the agent's own happiness, but that of all concerned.” (Mill, Utilitarianism) Mill erweitert Benthams Ansatz, indem er die Begriffe Leid und Freude, bei ihm Glück und „Unglück“, genauer beschreibt. Eine Handlung ist moralisch richtig, wenn sie zum Glück, d.h. zur Findung von Lust, führt, und eine Handlung ist dann moralisch falsch, wenn sie zum „Unglück“, d.h. [...]
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