Der Konzept „dritte Welt“ wurde vom französischen Journalisten Alfred Sauvy in der Zeitung L'Observateur am 14. August 1952 zum ersten Mal erwähnt. Damit wollte er die am wenigsten entwickelten Länder, die weder dem Westblock (Block 1) noch dem Ostblock (Block 2) zugeordnet waren. Trotz ihrer unterschiedlichen wirtschaftlichen Entwicklungsniveaus hatten sie als gemeinsames: erstens, aus ihrer Armut selbst herauszukommen, das heißt ohne die Hilfe der Blöcke, zweitens Kolonialismus und Imperialismus streng zu bekämpfen. Dazu kam, dass alle Mitglieder dieser „dritten Welt“ im Vergleich zu den beiden Blöcken relativ arm waren zu dieser Zeit.
Ein paar Jahre später hat sich diese Gruppe institutionalisiert. Die G77 wurde 1967 in Algier gegründet und setzte sich als Priorität die Interessen der armen Länder der Welt zu repräsentieren. Heute sind es 137 Mitglieder obwohl der Name unverändert geblieben ist.
Jedoch, mit der schnellen Entwicklungswelle, die in den letzten Jahrzehnten Ländern die Dritte Welt betroffen hat und besonders auch mit dem Ende des Ostblocks, verliert der Begriff „dritte Welt“ an Bedeutung. „Wie kann es denn eine Dritte Welt geben, wenn es keine Zweite mehr gibt?“ fragt sich Bernard Bret. Im Grunde genommen ist der Begriff „dritte Welt“ von vorne an einem geopolitischen Begriff gewesen. Heute ist er nicht mehr. Dies versucht Andreas Boeckh kurz wie folgt zusammenzufassen : „Wahrscheinlich ist die Dritte Welt von Anfang an das Produkt unserer grobschlächtigen analytischen Kategorien gewesen, welche eine Vielfalt von gesellschaftlichen Strukturen und Entwicklungspotentialen zu der Dritten Welt zusammengeklumpt haben“.
In der Tat hat sich aber der Ausdruck „dritte Welt“ stark in die Mentalitäten der Menschen geprägt. Sie ist ein Synonym für Armut, Entwicklungsland oder sogar Unterwicklung. Jedoch –wenn man mehr im Detail eingeht, was wir eben mit diesem Sachtext machen werden – wird es bald offenbar, dass die „dritte Welt“ viele Differenzierungen verhehlt, die sich mit der Zeit immer und immer verstärkt haben. Denen werden wir uns in unserem Teil II zuwenden. Denn zuerst, scheint es besonders notwendig erstmal konkret zu definieren was man unter dem leeren Begriff von „Dritter Welt“ wirklich versteht (Teil I). Letztlich werden wir uns kurz damit befassen zu sehen, wie und ob die „dritte Welt“ Antworten auf ihre Entwicklungspanne finden kann (Teil III).
[...] Ich werde also damit anfangen, zwei großen Gruppen zu analysieren, die sich besonders unterscheiden: die Schwellenländer auch NICs genannt (Newly Industrialized Countries) und die LDCs (Least Developed Countries). In mitten steht eine dritte Gruppe, die den Ländern, die weder NIC noch LDC sind, umfasst. Das heißt, Entwicklungsländer, die im Entwicklungsprozess sind aber trotzdem noch sehr arm sind. Schwellenländer, atypische Entwicklungsländer und LDCs Ab1982, geht man davon aus, dass es mehr oder weniger 16 Schwellenländer gibt. Diese kann man dadurch erkennen, dass sie „Exporteure von Industriegütern“ sind, was als Beweis dafür ist, dass die NICs den Wettbewerbkampf mit der westlichen industrialisierten Welt mithalten kann. [...]
[...] Wie könnte man die „Dritte Welt“ besser in der industrialisierten Welt integrieren? Hier werden ein paar Ideen vorgestellt, die dazu beitragen könnten, dass die Interessen der dritten und der vierten Welt in Betracht gezogen werden. - Wie wir es gesehen haben ist es dringend eine aktive demographische Politik durchzuführen, denn sonst kann das Reichtum, das durch Wachstum kreiert wird, keinen Wohlstand bringen. - Starke Bildungsreformen müssen auch in der dritten Welt durchgeführt werden, besonders in den LDCs damit eine qualifizierte Arbeitskraft auftaucht. [...]
[...] Ist der Begriff dritte Welt noch aktuell ? Der Konzept „dritte Welt“ wurde vom französischen Journalisten Alfred Sauvy in der Zeitung L'Observateur am 14. August 1952 zum ersten Mal erwähnt. Damit wollte er die am wenigsten entwickelten Länder, die weder dem Westblock (Block noch dem Ostblock (Block zugeordnet waren. Trotz ihrer unterschiedlichen wirtschaftlichen Entwicklungsniveaus hatten sie als gemeinsames: erstens, aus ihrer Armut selbst herauszukommen, das heißt ohne die Hilfe der Blöcke, zweitens Kolonialismus und Imperialismus streng zu bekämpfen. Dazu kam, dass alle Mitglieder dieser „dritten Welt“ im Vergleich zu den beiden Blöcken relativ arm waren zu dieser Zeit. [...]
[...] Der Begriff „dritte Welt“ muss also unbedingt nuanciert werden. Deshalb kann es also sinnvoll sein, die Weltentwicklung durch andere Methoden zu erklären. Darum ist das Modell von „Zentrum und Peripherie“ erschienen. Sein Ziel ist es, die „dritte Welt“ als Peripherie der „industrialisierten Welt“ zu sehen. Doch genügt diese Theorie auch nicht, insofern die Welt von heute sich durch mehrere Zentren und mehrere Peripherien kennzeichnet, mit Peripherien innerhalb der Zentren und Zentren innerhalb der Peripherien. Letztlich, bleibt ein Hindernis an der Reform der „Dritten Welt“ und zwar ist ihr Wachstum am Stocken seit den Ölkrisen. [...]
[...] Einerseits Südkorea, der mittlerweile im internationalen Handel von industriellen Produkten mithält und auf der anderen Mexico, der das Wachstum seiner Industrie durch den Binnenmarkt finanziert hat. Es hat sich in den 70ern und 80ern erwiesen, dass der keynesianische Modell, nicht mehr aktuell war. Somit, ist die aktuelle Stimmung der wirtschaftlichen Entwicklungsordnung eher durch liberale Maßnahmen geprägt. Wie kann man aber wettbewerbsfähig sein, wenn man eine Wirtschaft hat, die schlecht gebildete Menschen „produziert“ und schlechte Infrastrukturen hat. Hier ist der große Unterschied zwischen Schwellenländern und LDCs. [...]
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