Die Fragen, die diese Arbeit leiten, werden deswegen hauptsächlich auf die Thematik des amerikanischen Partikularismus gerichtet: inwiefern bildet das Modell des Charitable Choice und der Faith-based Initiatives eine originelle Beziehung zwischen Staat und Kirche? Stellt diese Beziehung ein Verstoß gegen die juridische und symbolische Trennung dar? Ist sie eine logische Folge dieser typischen amerikanischen zweideutigen Trennung? Kann man die Stellvertretung des Wohlfahrtstaates durch religiöse Gemeinschaften als eine Form von einer mit Staatszerfall verbundenen Privatisierung betrachten? Kann dieses innovative Modell einen gangbaren Weg öffnen, um das Problem der Krise des Wohlfahrtstaates zu lösen? Ist es implementierbar in Europa?
Um diese Frage zu beantworten, beschreibe ich zuerst die legislative Entwicklung zwischen 1996 und 2003, die zur Entstehung dieses originellen Modells der sozialen Hilfe geführt hat. Dann erprobe ich die Argumente der beiden Parteien, um endlich die Implementierungsfähigkeiten dieses Modells in Europa zu prüfen...
[...] In Frankreich ist es umgekehrt: die freiwilligen Helfer sind zahlreicher in den karitativen Vereine während die religiösen Gruppe erst heranziehen[19]. Das größte Problem liegt aber daran, dass diese religiösen Organisationen im Gegensatz zu den USA oder dem Vereinigten Königsreich absolut nicht vorrangig auf die Aktion ausgerichtet werden. Almosen ist nicht die Priorität der religiösen Gruppe, die vor allem Überlegungs- und Zusammenkunftsorte sein sollen[20]. Der Platz der religiösen Organisationen im Vereinigten Königsreich ist nicht genauso bedeutend wie in den Vereinigten Staaten, aber sie sind eine wichtig genug Akteur, um eine aktive Rolle bei der Lieferung sozialer Hilfe zu spielen. [...]
[...] Dann erprobe ich die Argumente der beiden Parteien, um endlich die Implementierungsfähigkeiten dieses Modells in Europa zu prüfen. Die Geschichte der Faith-based Initiatives : „Welfare Reform“ und Charitable Choice Charitable choice war der Name der Sektion 104 aus dem Personal Responsibility and Work Opportunity Reconciliation Act, auch Welfare reform genannt. Eingeführt von dem „extrem konservativen“[5] republikanischen Senator John Ashcroft und angenommen 1996 hat diese Reform die Rahmen der Wohlfahrtsdienstsleistungen stark verändert: der Personal Responsibility and Work Opportunity Reconciliation Act hat vor allem den Empfang sozialer Hilfe zeitlich auf 5 Jahren statt lebenslänglich begrenzt. [...]
[...] Durch den Compassion Capital Fund wurden seit seiner Gründung schon 30,5 Millionen $ zwischen 81 Gemeinschaften geteilt; und erst fürs letzte Jahr haben 21 Gruppen insgesamt 24 Millionen $ bekommen. Präsident Bushs Rede über den Zustand der Union 2003 hat weiter gezeigt, dass die Tagesordnung des Weißen Hauses die allgemeine öffentliche Finanzierung der durch religiöse Organisationen bereitgestellten Sozialeinrichtungen erhöhen soll. Unter diesen Umständen wurde die 1996er Reform nur mit wenigen Änderungen am 30. September 2003 für 5 Jahre verlängert. Die Faith-based Initiatives : „corrupting charity“ ? [...]
[...] Kirchliche Gemeinschaften und Wohlfahrtstaat in den USA Von Charitable Choice bis zu Faith-based Initiatives : Wie ersetzen die Kirchen den versagenden amerikanischen Staat? Kirchliche Gemeinschaften und Wohlfahrtstaat in den USA Vom Charitable Choice bis zu Faith-based Initiatives : Wie ersetzen die Kirchen den versagenden amerikanischen Staat Einleitung Die Geschichte der Faith-based Initiatives : „Welfare Reform“ und Charitable Choice : die deutlich religiösere Orientierung der Faith-based Initiatives a. „Rallying the army of compassion“, Januar 2001 b. Das Hauptinstrument dieser neuen Politik : die Schaffung des White House Office of Faith-Based and Community Initiatives (29. [...]
[...] Aber was noch beeindruckender ist, ist, dass jeder von diesen freiwilligen Helfern 4 Stunden pro Woche im Durchschnitt gibt. Die Briten besorgen also im Allgemeinen fast 88 Millionen Stunden Benevolats pro Woche. Bemerkenswert ist auch, dass „social welfare“ für die freiwilligen Helfer zu den 4 Hauptzielen des Benevolats gehört[13]. Daneben bleibt Frankreich weit zurück: die Zahl der freiwilligen Helfer ist schon deutlich niedriger (12 Millionen, das heißt 25% der gesamten Bevölkerung), aber es verschlechtert sich weiter, wenn man das Niveau des zeitlichen Engagements achtet: erst 1/3 dieser 12 Millionen Franzosen widmen 2 Stunden oder mehr an diese Aktivität pro Woche. [...]
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