Um das Gleichgewichtskonzept zu verstehen, kann eine Begriffsklärung aus den Naturwissenschaften sehr hilfreich sein. In der Physik bedeutet der Begriff Gleichgewicht, dass verschiedene Kräfte gegeneinander opponieren und sich aufheben. Dieser Begriff setzt voraus, dass es mehrere Kräfte und einen dynamischen Prozess gibt. In den Politikwissenschaften bezieht sich das Gleichgewicht ist auf die Gewaltenteilung. Die Legislative, die Exekutive und die Judikative greifen, wegen ihrer Prärogative, auf die anderen Gewalten über. Um ihre Eigenständigkeit zu garantieren, ist ein offensives Verhalten den anderen Gewalten gegenüber erforderlich. Die Stabilität der politischen Systeme beruht daher auf einem dynamischen Prozess. In der Wirtschaft wird die Abgewogenheit in allen Modellierungen genutzt. Zum Beispiel ist die Theorie des Gesamtgleichwichts die wichtigste Theorie der Wirtschaft. Diese Theorie behauptet, dass unabhängige Entscheidungen nicht zum Chaos führen, sondern zur optimalen Zuteilung des Reichtums. Diese Theorie setzt die Rationalität der Wirtschaftssubjekte voraus. Wir können die Theorie des Gesamtgleichwichts mit dem Realismus vergleichen.
In Bezug auf die Soziologie der internationalen Beziehungen stimmt die kollektive Behaglichkeit mit der Stabilität des internationalen Systems überein. Die Maximierung der individuellen Erfordernisse äußert sich nämlich in der Maximierung der Mittelherkunft, um den Staat zu überdauern. Ich möchte die Definition des Gleichgewichtskonzept von Raymond Aron anführen: man kann von Gleichgewicht sprechen wenn „ kein Staat größere Kräfte akkumuliert als seine verbündeten Gegenspieler“. Zwar ist diese Definition minimalistisch und unterliegt keinem Konsens, dennoch ist sie eine gute Basis für die weiteren Ausführungen.
[...] Jedoch entspricht das Gleichgewicht zwei verschiedenen Konzepten. Einerseits ist das Gleichgewicht ein naturgemäßer Aggregatzustand des internationalen Systems. Andererseits ist das Gleichgewicht ein zu erreichendes Ziel. Wir können uns fragen, inwiefern das Gleichgewichtkonzept zentral aber sehr fragil ist? Um diese Frage zu beantworten, werden wir das Gleichgewicht zunächst als einen zu erklärenden Begriff untersuchen. In einem zweiten Teil werden wir im Licht der verschiedenen existierenden Analysen die hierarchische Gliederung der möglichen Gleichgewichte in einer normativen Dimension erklären. Im letzten Abschnitt werden wir die Abgrenzungen des Gleichgewichtskonzepts aufzeigen. [...]
[...] Der Konsens Das Gleichgewicht ist das Schlüsselelement des Realismus. Dieser Begriff erklärt die Abwesenheit des Krieges. Dieses Phänomen steht im Widerspruch zu den anderen Postulaten der Theorie. Im Realismus bedeutet das Gleichgewicht einen naturreinen Zustand des internationalen Systems. Dieser Begriff stützt sich auf die empirische Beobachtung der Friedensperioden. Diese Friedensperioden können durch die Waage der Macht erklärt werden. Die Theoretiker sind über die Existenz des Begriffs einverstanden. Wir können von einem Konsens sprechen Die vier zentralen Postulate der realistischen Theorie Wir können annehmen, dass das Gleichgewichtskonzept in den internationalen Beziehungen intuitiv ist. [...]
[...] Sie erfasst die Einflussnahme der Bedrohung. Jedoch steht es im Gegensatz zu den realistischen Postulaten und der Rationalität des Staates. Das Gleichgewichtskonzept ist ein zentraler Begriff in der realistischen Theorie. Viele Forscher haben dieser Begriff untersucht und weiterentwickelt. Daher ist das Gleichgewichtskonzept ein vielförmiger Begriff geworden. Kenneth Waltz hat das Gleichgewicht bezeichnet als den verletzbarsten Begriff der Soziologie der internationalen Beziehungen. Martin Wright beschreibt diesen Begriff, als ein „notorisch ungeklärtes“ Konzept. Er weist darauf hin, dass es neun verschiedene Definitionen gibt. [...]
[...] Schließlich entsteht das Gleichgewichtskonzept aus dem Instinkt und dem gesunden Menschenverstand. Zwar ist der Frieden nicht gesichert, aber die Rolle des Gleichgewichtskonzepts besteht in einer Erklärung der Stabilitätsperioden. Dieser Begriff hat viele Grenzen und ist stark kritisiert. Théorie des Relations Internationales, Dario Batistella, Presses de Sciences Po, Paris s.133 War and change in world politics, R. Gilpin, Princeton, University Press p. 210. [...]
[...] So fand der frontale Krieg nicht statt, dank des Gleichgewichts. Die beiden Supermächte beherrschten nämlich die Kernwaffen. Die Anwendung dieser Waffen von einem den beiden Blöcke, hätte die gleiche Antwort hervorgerufen. Wir können von einer beidseitigen Zerstörung sprechen. Wir können bemerken, dass das Gleichgewichtskonzept nicht Frieden bedeutet. Der Frieden ist nämlich unmöglich für den Realismus. Das Gleichgewichtskonzept kann nur die Abwesenheit von Kriegen erklären und bedeutet nur eine temporäre und prekäre Stabilität des internationalen Systems. Wir können auch bemerken, dass das Gleichgewichtskonzept nicht Gleichheit bedeutet. [...]
Source aux normes APA
Pour votre bibliographieLecture en ligne
avec notre liseuse dédiée !Contenu vérifié
par notre comité de lecture