In der Antike sagten die Weisen wie Sokrates „Ich weiß, dass ich nichts weiß“. In der Renaissance fragten sich die Intellektuellen wie Montaigne „Was weiß ich?“. Im XX. Jahrhundert ist aber die Aufmerksamkeit auf was anders fokussiert worden: „Was tun?“ sagt Lenin, „übertriff dich“ sagt das Manifest „Du bist Deutschland“. Wir sind von einer Ära des Zweifels zu einer Ära des Wissens und der Aktion gegangen, wichtig ist nicht mehr nach einem Stück Weißheit zu streben, sondern die Wahrheit zu kennen, um mit Sachkenntnis zu handeln. In dieser Hinsicht heißt sich informieren nichts weniger, als die Anmaßung zu haben, alles zu wissen, die Lage der Welt in einem Augenblick zu kennen.
[...] Ich hasse diesen journalistischen Ton von Besserwisser, der uns praktisch daran verpflichtet, informiert und zu bleiben. Und diese Idee kann man sehr gut in der neuen Werbung von France Info raten. Sie zeigt einen Topf, der allem Anschein nach zu lange auf dem Gasherd geblieben ist, und das Moto heißt dann sollte nicht zu lange weit von der Info bleiben“. Dann benutze ich lieber die Mikrowelle. Ich hätte nie gedacht, ich würde der „Journalist“ von Groland (im Canal+) in einem Essay zitieren würde, heute habe ich aber die gelbe Linie überschritten. [...]
[...] Natürlich kann man auch nicht von jedem Otto-Normal-Bürger erwarten, dass er nach Bagdad fliegt, um zu sehen, ob es tatsächlich Krawallen gibt. Gleichermaßen kann man auch nicht von jedem erwarten, dass er sich über die Ergebnisse in Irak interessiert. Wie war es damals, als die Leute viel weniger über die Aktualität wussten? Ist mehr Information immer wünschbar? Das Problem mit dieser Reizüberflutung von Infos, ist einerseits, dass wir in dieser Masse die guten von den schlechten Informationen nicht unterscheiden können, und andererseits, dass unsere Info- und Mediengesellschaft uns die Illusion gibt, wir wären informiert. [...]
[...] Informieren wir uns zu Tode? In der Antike sagten die Weisen wie Sokrates weiß, dass ich nichts weiß“. In der Renaissance fragten sich die Intellektuellen wie Montaigne weiß Im XX. Jahrhundert ist aber die Aufmerksamkeit auf was anders fokussiert worden: sagt Lenin, „übertriff dich“ sagt das Manifest bist Deutschland“. Wir sind von einer Ära des Zweifels zu einer Ära des Wissens und der Aktion gegangen, wichtig ist nicht mehr nach einem Stück Weißheit zu streben, sondern die Wahrheit zu kennen, um mit Sachkenntnis zu handeln. [...]
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