Die Ostalgie

Résumé du document

2003 ist der Film Good Bye Lenin mit mehr als 6 Millionen Eintrittskarten ein richtiger Erfolg gewesen. Auβerdem hat man gesagt, dass dieser Film das ostalgische Gefühl geweckt habe. Es stand zum Beispiel in der Zeitung BPA-Info folgendes geschrieben: ,,Wolfgang Becker hat mit dem deutschen Volk gemacht, was der Hauptdarsteller des Filmes ",Good bye Lenin" mit seiner Mutter machte."

Aber was verbirgt sich hinter diesem komischen Wort, d.h. hinter der so genannten "Ostalgie"? Wie kann man dieses Phänomen erklären? Was sind die Ursachen der Ostalgie? Und was für Folgen hat diese Ostalgie-Welle?

Extraits

[...] Mai 1989 begann Ungarn, die Grenzanlagen zu Österreich abzubauen. In der Folge versuchten Hunderte von DDR-Bürgern, über Ungarn in den Westen zu gelangen; gleichzeitig begaben sich viele in die Botschaften der Bundesrepublik in Budapest, Prag und Warschau, um an westdeutsche Reisepapiere zu gelangen: Die bestürmten Botschaften mussten im August und September wegen Überfüllung geschlossen werden. Bereits im September hatte Ungarn etwa 30.000 Ausreisewillige ohne Absprache mit der DDR ausreisen lassen und am 11. September sogar offiziell seine Grenzen geöffnet. Währenddessen kam es selbst in der DDR zu immer mehr Demonstrationen. [...]

[...] I Die Geschichte der Teilung Deutschlands A/. Die Teilung Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war das besiegte Deutschland 1945 zunächst in Besatzungszonen aufgeteilt worden. Die Teilung Deutschlands war insbesondere ein Ergebnis des Zweiten Weltkrieges, sowie des Kalten Krieges. Die Alliierten wollten einerseits zur Eindämmung einer erneuten Kriegsgefahr ein Wiedererstarken des besiegten Deutschlands verhindern, aber auch ihren Einfluss auf dem europäischen Kontinent manifestieren. Die Teilung wurde auf mehreren Konferenzen der Anti-Hitler-Koalition in Teheran, Jalta und Postdam politisch entschieden; aber es war auch eine wirtschaftliche Teilung: In den drei westlichen Zonen wurden die Grundsteine für Demokratie und Marktwirtschaft gelegt, und im Osten wurde ein Weg in Richtung Sozialismus eingeschlagen (Bodenreform, Vereinigung von KPD und SPD zur SED, und so weiter). [...]

[...] Die Freiheit war beinah total und die Bürgerrechte wurden respektiert. Aber andererseits war das soziale System wenig entwickelt, und die Leute sind nach und nach sehr individualistisch geworden. Währenddessen gab es mehr Solidarität in der DDR; aber es existierten auch andere Prinzipien und Tatsachen, wie zum Beispiel die Missachtung von Bürgerrechten wie Meinungs-, Reise- und Demonstrationsfreiheit, die staatlichen Repressionen (insbesondere auch durch die Stasi-Bespitzelung), die Wahlfälschungen, die Krise der DDR-Planwirtschaft, die Unterversorgung mit Alltagswaren (zum Beispiel Ersatzteile, Maschinen, Baumaterial), die Embargopolitik . [...]

[...] Es stand zum Beispiel in der Zeitung BPA- Info folgendes geschrieben: ,,Wolfgang Becker hat mit dem deutschen Volk gemacht, was der Hauptdarsteller des Filmes bye Lenin“ mit seiner Mutter machte.“ Aber was verbirgt sich hinter diesem komischen Wort, d.h. hinter der so genannten „Ostalgie“? Wie kann man dieses Phänomen erklären? Was sind die Ursachen der Ostalgie? Und was für Folgen hat diese Ostalgie-Welle? In einem ersten Teil werde ich die Geschichte der Teilung und der Wiedervereinigung Deutschlands wiederholen; Dann werde ich mir in einem zweiten Teil Fragen über die Ostalgie stellen: Woraus/Woher kommt diese Empfindung ? Wie kann man sie beschreichen? [...]

[...] II Die Ostalgie A/. Die Entstehung eines neuen Gefühls Trotzdem erschien bald bei den ehemaligen Bürgern der DDR ein komisches Gefühl, wie eine Art Sehnsucht nach der verlorenen Heimat und nach ihrem ehemaligen Leben. Mit einem Wortspiel aus dem Osten und der Nostalgie wurde dieses Gefühl ‚,Ostalgie'' genannt. Bei der Ostalgiewelle handelt es sich um eine reine Lebensart- Angelegenheit, wobei allerdings die politischen und gesellschaftlichen Besonderheiten der DDR nicht ganz ausgeblendet werden: fast niemand erinnert sich mehr an die Mauer oder an die Stasi, an die Mäβigkeit und die Schwierigkeiten des Lebens. [...]