„Die Kultur in Europa braucht sicherlich eine Politik der Europäischen Union, aber die Europäische Union braucht noch viel mehr die Kultur, um ihr Vorhaben umzusetzen", sagte Bronislaw Geremek, der ehemalige polnische Außenminister. Die Kultur trägt in der Tat wesentlich zur europäischen Einigung und zur Entwicklung einer Unionsbürgerschaft bei.
Was also ist unter Kultur und Europa oder einer europäischen Kulturpolitik zu verstehen? Geht es um grenzüberschreitenden Kulturbetrieb, um eine internationale Kulturarbeit oder geht es um die Wahrung einer Kulturtradition, die sich in unserer Kunst, Musik und Literatur niederschlägt?
[...] Die EU hat diese rechtliche Grundlage mit dem Vertrag 8. von Maastricht erhalten. Die gesetzliche Grundlage für die europäische Integration bildet das Gemeinschaftsrecht das sich aus drei Arten von Rechtsakten zusammensetzt und zwar dem Primärrecht, dem Sekundärrecht und dem Rechtssprechung des Europäischen Gerichtshofs (Quenzel S. 91). Die Kulturpolitik der EU ist im Primärrecht mit dem Artikel 167 (Artikel 128 des Vertrags von Maastricht von 1993 und Artikel 151 nach Annahme des Vertrags von Amsterdam von 1997) des Vertrags von Lissabon von 2009 verankert. [...]
[...] Das zentralistische Modell wird gesamtstaatlich finanziert und von einem Kulturminister geleitet. Der Staat gibt starke inhaltliche Vorgaben wie etwa in Frankreich oder in den ehemals sozialistischen Ländern vor. In dem subzentralistischen Modell finanziert der Staat relativ autonome Fonds wie etwa in Skandinavien und den Niederlanden, oder auch Arts Council wie in Großbritannien und in den USA. Nur Teile der verteilten Mittel sind für bestimmte kulturelle Aufgaben reserviert. Das dritte, föderalistische Modell wird dezentral aus öffentlichen Mitteln finanziert und durch öffentliche, parastaatliche und private Körperschaften dirigiert, wie es beispielweise in Deutschland oder in der Schweiz üblich ist. [...]
[...] Die Kriegserfahrungen in Europa sollten uns gelehrt haben, dass nur durch besseres gegenseitiges Kennenlernen und Verstehen national motivierte Konflikte vermieden werden können Bibliografie Beyme, Klaus von (1998): Kulturpolitik und nationale Identität: Studien zur Kulturpolitik zwischen staatlicher Steuerung und gesellschaftlicher Autonomie. Opladen: Westdt. Verl. Europäische Kommission (2008): Der interkulturelle Dialog Unterstützung durch EU Programme. Online im Internet unter: http://ec.europa.eu/culture/key- documents/doc/de_Brochure_EYID.pdf [Stand: 14.08 .2010] Europäische Kommission (2010): Einbeziehung der Mitgliedstaaten. Online im Internet unter: http://ec.europa.eu/culture/our-policy-development/doc1565_de.htm [Stand: 10.08 .2010] Europäische Kommission (2007): Generaldirektion Bildung und Kultur. Online im Internet unter: http://ec.europa.eu/culture/portal/funding/eac_de.htm [Stand: 12.08 .2010] Europa (2007): Zusammenfassungen der EU-Gesetzgebung. Online im Internet unter: http://europa.eu/legislation_summaries/culture/l29014_de.htm [Stand: 14.08 .2010] Europäisches Parlament (2001): Kulturpolitik. [...]
[...] Das Ziel dieser Hausarbeit soll es sein, einen Einblick in Geschichte, Ziele und Programme der Kulturpolitik der EU darzustellen. Zunächst wird das erste Kapitel die Entwicklung und verschiedene Modelle der Kulturpolitik mit dem Schwerpunkt auf europäisches Modell vorstellen. Im zweiten Kapitel werden die Aufgaben, Ziele und Programme der Kulturpolitik der EU hinsichtlich beschrieben und im Fazit werden die vorgestellten Erkenntnisse zusammengefasst Von der nationalen zur europäischen Kulturpolitik den letzten Jahren ist der Prozess der europäischen Einigung immer weiter fortgeschritten; dadurch gewinnen Akteure, die auf dieser Ebene handeln und Prozesse, die dort stattfinden, immer größere Bedeutung für die Kulturpolitik der einzelnen Nationalstaaten“, erwähnt Armin Klein und schreibt weiter ,,sowohl juristische Normierung als auch finanzielle Förderprogramme auf der europäischen Ebene beeinflussen die nationalen Kulturpolitiken immer stärker“ (Klein S. [...]
[...] Außerdem förderte das Programm eine Verknüpfung mit den Maßnahmen, die in anderen Bereichen der Gemeinschaftspolitik durchgeführt wurden und Auswirkungen auf die Kultur hatten. Der Maßnahmenkatalog umfasste drei Bereiche und zwar spezielle innovative oder experimentelle Maßnahmen; integrierte Maßnahmen im Rahmen von strukturierten und mehrjährigen Abkommen über transnationale kulturelle Zusammenarbeit und die dritte Maßnahmen waren besondere kulturelle Veranstaltungen mit europäischer oder internationaler Ausstrahlung (Holthoff S. 158-159) Kultur 2007 Das Programm Kultur 2000 wurde von einer neuen Programmgeneration für den Zeitraum 2007 bis 2013 abgelöst. Dazu zählt vor allem das Programm mit der Kurzbezeichnung „Kultur 2007“ mit einem Gesamtbudget von 408 Mio. [...]
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