Schon seit den frühen 70ern spielt das Thema der Liberalisierung des Elektrizitätsektors und die Schaffung eines einheitlichen Binnenmarktes für Elektrizität auf europäischer Ebene eine wichtige Rolle. In der Zwischenzeit wurden zahlreiche wichtige Meilensteine bei der Liberalisierung gesetzt. Dennoch kann bis heute von diesem einheitlichen Markt keine Rede sein. In ihrem neusten Bericht zum Fortschritt bei der Schaffung eines Binnenmarktes für Gas und Elektrizität stellt die EU Kommission fest: „Vertical integration of generation, supply and network activities has remained a dominant feature in many electricity markets“ (Europäische Kommission, 16.02.2006). Dies betrifft vor allem das Verhalten und die Organisation der grossen „nationalen“ Stromkonzerne. Besonders klar zu Tage tritt diese
Problematik auf dem deutschen und dem französischen Markt, weshalb die Analyse der Problematik anhand dieser beiden Märkte erfolgen wird.
Unsere Arbeit gliedert sich in vier Teile. Im ersten Teil werden wir die Problematik aus einer theoretischen und einer gesamteuropäischen Perspektive betrachten. Dabei werden wir sowohl auf die ökonomischen als auch auf die rechtlichen und technischen Aspekte vertikaler Integration und ihrer Regulierung im europäischen Elektrizitätsektor eingehen. Danach folgen zwei länderspezifische Fallstudien mit Fokus auf den Gesichtspunkt der vertikalen Integration. Zuerst werden wir die Entwicklung des deutschen Elektrizitätmarktes seit der Liberalisierung betrachten. Hier wurde versucht, die Frage der Regulierung des Netzzugangs privatwirtschaftlichen Abkommen zu überlassen – mit wenig zufrieden stellenden Konsequenzen. Danach steht der Fall Frankreich im Mittelpunkt, wo mit der Monopolstellung von EdF auf fast allen Wertschöpfungsstufen ein besonders krasser Fall von vertikaler Integration gegeben ist. Aus den Erkenntnissen aus den ersten drei Teilen sollen schließlich im letzten Teil der Arbeit wirtschaftspolitische Ziele und zu deren Erreichung geeignete Maßnahmen identifiziert werden.
[...] Diese wird damit beauftragt, innerhalb des folgenden Jahres ein System der Anreizregulierung für den Elektrizitätssektor zu entwickeln und so für einen effizienten Netzbetrieb zu sorgen. Weiters erhält sie die Kompetenz, die Entgelte der Netzbetreiber ex ante zu prüfen, im Gegensatz zu der ineffizienten ex-post-Kontrolle des Bundeskartellamtes. Die Netzbetreiber müssen gem 23a Ziff der Bundesnetzagentur ihre Kalkulationen offen legen und Entgeltserhöhungen von ihr genehmigen lassen25. In den Paragraphen 30 bis 35 wird die Sanktionierung bei missbräuchlichem Verhalten eines Netzbetreibers charakterisiert. Diese erfolgt vor allem als Verpflichtung zur Unterlassung in Verbindung mit einer Abschöpfung unrecht erworbenen Gewinns. [...]
[...] (2002). Regulierter oder verhandelter Zugang zum Stromnetz: Eine ökonomische Analyse unter Berücksichtigung imperfekter Aufsichtsbehörden. Hamburg: Verlag Dr. Kovac. Blankart, C., Cwojdzinski, L. & Fritz, M. (2004). Netzregulierung in der Elektrizitätswirtschaft: Was bringt das neue Gesetz? Wirtschaftsdienst Bozem, K. (2004), Unbundling gesetzlicher Zwang oder Chance? In Grewe, J., Flandrich, D. & Ellwanger. [...]
[...] & Wein, T. (2005). Network access charges, vertical integration, and property rights structure experiences from the German electricity markets. Energy Economics 257-278. Hermann, R. (1997). Ein gemeinsamer Markt für Elektrizität in Europa: Optionen einer Wettbewerbsordnung zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Frankfurt am Main: Peter Lang Europäischer Verlag der Wissenschaften. IEA International Energy Agency (1999). Energy Policies of IEA Countries 1999. Paris: OECD. Jamasb, T. [...]
[...] Vertikale Integration im Strommarkt der EU Seite 29 Kostenadäquate Gebührenkalkulation Die Gebühren des Netzbetreibers sollen mit den Erhaltungskosten seines Netzes im Einklang stehen und ihm darüber hinaus noch einen gewissen Profit als Kapitalrendite und für Investitionen in das Netz ermöglichen. Profitmaximierung über die Ausnutzung des natürlichen Monopols dagegen muss unterbunden werden. Wie der Fall Deutschland zeigt, tendieren Netzbetreiber jedoch in Abwesenheit regulativer Normen zu deutlich überhöhten Preiskalkulationen. Effiziente Kapazitätssteuerung Niedrigere Preise hängen auch von einer effizienten Steuerung der Kapazitäten des Netzes und der Erzeuger ab Insbesondere gilt es, "bottlenecks" zu verhindern, bei denen lokale Generatoren höhere Preise erzielen können, da weiter entfernte Anbieter aufgrund von Engpässen bei der Übertragungskapazität keine Elektrizität in ein bestimmtes Gebiet liefern können (sog. [...]
[...] Immerhin ist der Marktzutritt auf Erzeugerseite erleichtert, weil der Netzzugang für neue Anbieter stets frei ist. Die Wettbewerbsintensität hängt allgemein von der Zahl und den Marktanteilen der Erzeuger ab. Vertikale Integration im Strommarkt der EU Seite Fallbeispiel Deutschland 5.1 Der deutsche Strommarkt vor der Liberalisierung Wie in vielen anderen europäischen Staaten wurde die Bedeutung einer funktionierenden Elektrizitätsversorgung für den Erfolg einer Volkswirtschaft in Deutschland schon früh erkannt. Ein aus der Regelung privater Initiativen durch das Reichswirtschaftsministerium und die damaligen Länder schrittweise entstandenes Regelwerk wurde schliesslich in dem am 13. [...]
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