Jack Welch, der über 20 Jahre lang die Geschicke des US-Konzerns General Electric (GE) leitete, ist für viele Experten immernoch der faszinierendste Manager der jüngeren Vergangenheit.
Den heute 69-Jährigen, der General Electric 2001 verließ, zeichnete vor allem aus, dass er sein Unternehmen mit einfachen Management - Methoden leitete und durch deren konsequente Umsetzung den Mischkonzern zu großem Erfolg führte. So stieg der Börsenwert GEs während Welchs Regentschaft von 16 Milliarden auf zwischenzeitlich über 580 Milliarden US-Dollar. Umsatz und Gewinn wurden in derselben Zeit verfünf- bzw. versiebenfacht.
Die folgende Arbeit beschäftigt sich mit der Neuausrichtung GEs unter Jack Welch am Beispiel der Konzentration auf Servicedienstleistungen. Sie beschreibt die Veränderungsprozesse, die für den Umbau der Geschäftsfelder und die Implementierung des Servicegedankens innerhalb GEs nötig waren
[...] Welchs Haupteigenschaften „Selbstvertrauen“ und „Führernatur“ zeigten sich schon in seiner Jugend, als er trotz geringer Körpergröße und eher schmächtiger Statur unumstrittener Kapitän seines High School Eishockeyteams war. Sie waren die Basis dafür, dass Welch ab 1981 die Zügel des GE Konzerns fest in der Hand hatte und in der Lage war, sein Unternehmen stets neu ausrichten zu können. Veränderungen im Führungsstil Welchs sind in seiner über 20 jährigen Amtszeit als CEO nicht zu erkennen. Sein klar strukturiertes und kritisches Wesen, deckte während seiner gesamten Karriere Schwachstellen GEs auf, welche dann mit Welchs beschriebener Führernatur konsequent behoben wurden. [...]
[...] Außerdem wurde fortan nicht mehr die Bezeichnung „After Market“, sondern „Service“ verwendet, was die gesteigerte Bedeutung der Dienstleistungen innerhalb des GE Konzerns weiter betonen sollte. Um die Serviceabteilung auch vom Mitarbeiteraspekt her aufzuwerten, wurde einer der besten Ingenieure der Luftfahrtsparte, Vic Simon, an die Spitze des Luftfahrtservices befördert. Ihm stellte man den jungen, stark aufstrebende Ted Torbeck zur Seite, der sofort auf die Stufe eines „Corporate Vice President“ gehievt wurde.[23] Durch diese Personalien war gewährleistet, dass die neue, stark erhöhte Bedeutung des Services für den GE Konzern auch personell und hierarchisch untermauert war. [...]
[...] Welch implementierte seine Nüchternheit und seinen Hang zur Differenzierung in die Unternehmenskultur GEs und schuf so ein leistungswilliges und anpassungsfähiges Unternehmen, das trotz seiner enormen Größe im Stande war, reaktionsschnell auf Veränderungen in der Unternehmensumwelt antworten zu können. Abbildungsverzeichnis Abb. 2-1 Das 7-Phasen - Modell am Beispiel der Neuausrichtung GEs in Richtung Servicedienstleister Abb. 2-2 Lewins Dreiphasenmodell des Wandels angewandt auf die Serviceorientierung GEs Literaturverzeichnis Byrne, John (1998); How Jack Welch Runs GE; in: Business Week Juni 1998. Hensel, Jutta (2005); Organisationsentwicklung (Skript zur Vorlesung Organisationsentwicklung an der Fachhochschule München, Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen); München. [...]
[...] Service wird zum größten Umsatz- träger innerhalb des GE Konzerns Erkenntnis Erstarkung der Reaktorbausparte wäre ohne Fokussierung auf Dienstleistungen nicht möglich gewesen Ausprobieren Neuausrichtung der Reaktorbausparte zu einem Wartungs- und Servicedienst- leister Akzeptanz Wahrgenommene Kompetenz niedrig hoch 2. Verneinung wird schon wieder!“ Sinkende Gewinne sind nur ein vorübergehendes Phänomen Schock Geplante und ehemals gewohnte Gewinnmargen werden nicht mehr erreicht. Zeit Nur durch einen starken Ausbau der Servicedienstleistungen kann die angeschlagene Reaktorbausparte wieder rentabel werden. Schritt Prozess III II I Auftauen Verändern Einfrieren 1. [...]
[...] Der Vorteil zusätzlich generierter Umsätze durch das Angebot von Servicedienst-leistungen wird laut Smart von einem noch wichtigeren Aspekt übertrumpft. Durch die enge Zusammenarbeit mit der CHC auf mehreren Fachgebieten ergab sich für GE eine ideale Bindung zu einem der wichtigsten US - amerikanischen Abnehmer für medizinische Geräte.[17] Die Umstrukturierungen anderer Geschäftsbereiche, wie etwa der „Aircraft Engines“ (Aufbau eines Wartungsgeschäfts für Flugzeug-Triebwerke) oder der konzerneigenen Bank GE Capital, die heute innerhalb des GE Konzerns eine enorm wichtige Bedeutung besitzt, liefen in vielen Punkten ähnlich wie die Neuausrichtung der GE Medical ab und sollen daher nicht näher betrachtet werden Die Anpassung der Organisation an die Serviceausrichtung am Beispiel der GE Aircraft Engines Wie auch im Rahmen anderer Initiativen Welchs - etwa bei der Umsetzung des Sigma“ Gedankens oder der „Number One or Number Philosophie, auf welche in dieser Arbeit nicht näher eingegangen werden soll - spielte die Personalpolitik bei der Umstrukturierung GEs in Richtung Servicedienstleister eine herausragende Rolle. [...]
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