In dieser Arbeit soll deshalb untersucht werden, inwiefern die europäische Geldpolitik dieser Zielkonfliktproblematik ausgeliefert ist, und wie sie angesichts der Besonderheiten ihres Währungsraumes am Besten damit umzugehen hat.
Dazu wird in einem ersten Schritt theoretisch untersucht, nach welchen Mechanismen Zielkonflikte in der Geldpolitik überhaupt entstehen, und im Anschluss daran auf die gängigen Alternativen zur bestmöglichen Lösung dieser Konflikte eingegangen. Auf diesen Erkenntnissen basierend, werden im Anschluss daran die Sonderbedingungen des europäischen Wirtschafts- und Währungsraumes beschrieben, was es schließlich ermöglichen wird, die für die EZB optimale Geldpolitik zu ermitteln, und die für sie bestmögliche Strategie zur Lösung des „magischen Dreiecks“ der Geldpolitik herauszufinden...
[...] Zunächst hat die einheitliche europäische Geldpolitik einer heterogenen Wirtschaftszone zu begegnen. Durch die teilweise recht großen strukturellen Unterschiede zwischen und in den Ländern haben diskretionäre Eingriffe zwangsläufig höchst unterschiedliche Auswirkungen auf die Volkswirtschaften.[24] Dem kommt hinzu, dass die Finanzpolitik im europäischen Währungsraum nicht harmonisiert ist, und dadurch eventueller haushaltsdefizit - induzierter Druck auf die Währung in die geldpolitischen Entscheidungen mit einkalkuliert werden muss.[25] Doch auch die Wechselwirkungen der Geldpolitik mit der bei den Staaten verbliebenen Finanzautonomie auf das jeweilige Marktgeschehen erschwert der Währungsbehörde ihre Arbeit, weil durch die Vielzahl nationaler Unterschiede die Komplexität der Auswirkungen geldpolitischer Aktivität dramatisch zunimmt. [...]
[...] und Dennis W. Jansen: Understanding Nominal GNP Targetting, in: Federal Reserve Bank of St. Louis Review Vol No S. 31-40. Bofinger, Peter, Julia Reischle, Andrea Schächter: Geldpolitik. Ziele, Institutionen, Strategien und Instrumente, S Issing, Otmar: Einführung in die Geldpolitik, S. 179f. Issing, Otmar: Einführung in die Geldpolitik, S. 235f. Duwendag, Dieter, et al.: Geldtheorie und Geldpolitik, S 364. [...]
[...] Dies beeinflusst die Beschäftigungsrate und die Gesamtproduktion, welche mit zunehmender Investitionstätigkeit logischerweise tendenziell steigen. Führt eine Zentralbank konsequent einen solchen geldpolitischen Kurs niedriger Zinsen aus, spricht man von expansiver Geldpolitik, weil die sich im Umlauf befindende Geldmenge ausweitet.[3] Expansive Geldpolitik hat in der Regel eine Erhöhung des Preisniveaus und damit der Inflation zur Folge. Dies hat unerwünschte Konsequenzen für die betreffende Volkswirtschaft. Insgesamt gesehen ist Inflation deshalb vermeidenswert, weil sie eine allgemeine Verunsicherung der Wirtschaftssubjekte zur Folge hat. Je höher eine Inflation ausfällt, desto schwieriger ist es, sie mit Präzision vorherzusagen. [...]
[...] So soll beispielsweise das Problem des außenwirtschaftlichen Gleichgewichts durch Geldpolitik gelöst, und gleichzeitig das binnenwirtschaftliche Gleichgewicht durch Fiskalpolitik hergestellt werden. Unterbeschäftigung in Verbindung mit einem Zahlungsbilanzdefizit könnte demnach durch restriktive Geldpolitik in Verbindung mit erhöhten Staatsausgaben begegnet werden. Problematisch ist beim Konzept des „policy neben unterschiedlicher Wirkungsverzögerungen vor allem der eventuell mangelnde politische Rückhalt bei restriktiver Fiskalpolitik oder analog dazu die Schwierigkeiten einer möglichen hohen Staatsverschuldung.[12] Viele Probleme die mit Regimen fixer Wechselkurse verbunden sind, bestehen nicht wenn sich der Außenwert der Währungen durch die freien Marktkräfte bildet. [...]
[...] Diagramme zu den realen (flexiblen) Wechselkursen zwischen den USA, Großbritannien und Japan in den Jahren zwischen 1975 und 1991 in: Burda, Michael, Charles Wyplosz: Makroökonomik: eine europäische Perspektive, S Friedman, Milton: A Program for Monetary Stability, New York 1959. Friedman, Milton: The Role of Monetary Policy, in: American Economic Review S. 1-17. Hierzu: Keynes, John Maynard : Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes. Ferner: Ehrlicher, W.: Monetarismus und Keynesianismus in der “Neuen Geldpolitik”, in: Kredit und Kapital S. 17. Der negative Zusammenhang zwischen Inflation, bzw. Lohnsteigerungsniveau und Beschäftigung wird mit der sog. [...]
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