Heutzutage werde ich über die Polemik bezüglich der deutschen Schriftsteller Günter Grass sprechen. Am 12. August 2006 räumt nämlich Grass in einem Zeitungs-Interview erstmals ein, als 17-Jähriger zu Waffen-SS einberufen worden zu sein. Daher eine sehr furchtbare Debatte in deutschen und internationalen Medien. Die Frage ist: Können wir Günter Grass für ihre Mitgliedschaft in der Waffen-SS die Schuld geben? Können wir ebenfalls seinen demokratischen Einsatz und sein literarisches Werk plötzlich vergessen?
Zuerst will ich die verschiedenen Facetten von Günter Grass vorstellen. Als Zweites werde ich versuchen, die Stichhaltigkeit der Vorwürfe seiner Gegner zu ermitteln.
[...] In ihrer Autobiografie Beim Häuten der Zwiebel (2006) schildert er ihre Widersprüche, ihr moralisches Dilemma und ihre Schwierigkeiten, mit der Vergangenheit umzugehen. Andererseits brandmarkte Grass die Ära des Wiederaufbaus unter Adenauer und Erhard als Epoche der Restauration aus Verdrängung und schlechtem Gewissen. Später polemisierte er gegen den Nato-Doppelbeschluss, warb um Sympathien für die DDR, demonstrierte seine Verachtung der USA und geißelte den global ausgreifenden Kapitalismus. II. Kurz und gut, das 80-jährige Grass hat in einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeine Zeitung erstmals öffentlich über seine Mitgliedschaft in der Waffen-SS gesprochen. [...]
[...] Dass Grass so lange über diese Episode seiner Biografie geschwiegen hat, ist sicherlich ein Fehler, aber ein Fehler, den man in den richtigen Proportionen sehen muss und der psychologisch und historisch verständlich ist. - Erstens wuchs Grass unter dem Einfluss der Nazi-Propaganda auf. - Zweitens war Grass weder direkt noch indirekt an Verbrechen der Waffen- SS beteiligt. - Drittens eingesteht Grass selbst die Dummheit ihrer damaligen Haltung. So bin ich der Ansicht, dass Grass' Mitgliedschaft in der Waffen-SS ein Jugendepisode bleibt, aus der man ihm keinen persönlichen Vorwurf heutzutage machen kann. [...]
[...] Können wir Günter Grass für ihre Mitgliedschaft in der Waffen-SS die Schuld geben? Einleitung Heutzutage werde ich über die Polemik bezüglich der deutschen Schriftsteller Günter Grass sprechen. Am 12. August 2006 räumt nämlich Grass in einem Zeitungs-Interview erstmals ein, als 17-Jähriger zu Waffen- SS einberufen worden zu sein. Daher eine sehr furchtbare Debatte in deutschen und internationalen Medien. Die Frage ist: Können wir Günter Grass für ihre Mitgliedschaft in der Waffen-SS die Schuld geben? Können wir ebenfalls seinen demokratischen Einsatz und sein literarisches Werk plötzlich vergessen? [...]
[...] Schluss Zum Schluss kann man bemerken, dass die öffentliche Erregung über die Mitgliedschaft von Günter Grass in der Waffen-SS unangebracht ist. Die Affäre um Gunter Grass illustriert nur sichtbar, dass Schriftsteller und Denker politisch nicht klüger als Durchschnittsbürger sind. Daraus hat Günter Grass nie einen Hehl gemacht, wenn er sagt: ich mit dem dummen Stolz meinen jungen Jahre hingenommen hatte, wollte ich mir nach dem Krieg auch nachwachsender Scham verschweigen. Doch die Last bliebt, und niemand konnte sie erleichtern“. Das ändert aber nichts daran, dass sein Schweigen sich ein Fehler erwies. [...]
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