In seinem berühmten Roman Deutschstunde, der 1968 erschien, bespricht Siegfried Lenz das wichtige Thema der Pflicht und der Schuld in der Zeit des Nationalsozialismus. Die Hauptfigur des Auszugs, der Maler Max Ludwig Nansen, ist ein Einzelkämpfer, der seinen Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime durch die Malerei ausdrückt. Was die Form des Romans betrifft, ist er durch zwei verschiedene Ebenen strukturiert: die erste ist die Gegenwart, in der Siggi sich in einer Jugendstrafanstalt befindet; und die zweite ist Siggis Geschichte, die er in Rückblenden erzählt. Der Auszug spielt in der zweiten Ebene.
[...] Siegfried Lenz, Deutschstunde (1968) In seinem berühmten Roman Deutschstunde, der 1968 erschien, bespricht Siegfried Lenz das wichtige Thema der Pflicht und der Schuld in der Zeit des Nationalsozialismus. Die Hauptfigur des Auszugs, der Maler Max Ludwig Nansen, ist ein Einzelkämpfer, der seinen Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime durch die Malerei ausdrückt. Was die Form des Romans betrifft, ist er durch zwei verschiedene Ebenen strukturiert: die erste ist die Gegenwart, in der Siggi sich in einer Jugendstrafanstalt befindet; und die zweite ist Siggis Geschichte, die er in Rückblenden erzählt. [...]
[...] Natürlich hat er nichts Aktives gemacht, aber er hat dem Drängen der Nazis nachgegeben, indem er akzeptiert hat, das Malverbot zu überwachen. Daran ist er schon schuld. Obwohl er den Maler seit langem kennt, ist ihm kein Zweifel an seiner Pflicht gekommen, diese Anordnungen rigoros zu befolgen. Zweifellos kritisiert Lenz die oft gehörte Entschuldigung, dass man nur seine Pflicht getan habe. Mir scheint, als ob Lenz uns sagen würde: alle Deutschen mussten ihren Verantwortungsteil übernehmen. Der Sprachstil des Autors ist durch die beständige Verwendung des Dialogs gekennzeichnet. [...]
[...] Nolde ist auβerdem bekannt für seine ausdrucksstarke Farbwahl, genauso wie Max. Nicht nur der Maler ist expressionistisch, sondern auch Lenz, der die Nazis mit bezeichnet: glauben es ja nicht, sie glauben es selbst nicht, diese Narren“. Die Wiederholungen sind hier ausdrucksvoll: „Malverbot, Berufsverbot, vielleicht noch Eβ- und Trinkverbot“: das nationalsozialistische Regime ist ein Regime des Verbots. In diesem Auszug ist es Lenz sehr gut gelungen, den Kampf von Max gegen die Nazis und die Feigheit des durchschnittlichen Bürgers zu beschreiben. [...]
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