Heinrich von Kleist wurde nie von seinen Zeitgenossen erkannt. Warum? Vielleicht wäre seine Ästhetik schockierend, vielleicht wäre sein Stil keineswegs poetisch… Heute noch hat man Schwierigkeiten, ihm geistesgeschichtlich einzuordnen. Was kann man über ihn sagen? Was kann man von ihm lernen und entdecken? Inwiefern lassen wir uns von Kleist überraschen?
[...] Heinrich von Kleist, der Mann 1. Familie und Kindheit Heinrich von Kleist wurde am 18. Oktober 1777 in Frankfurt an der Oder in einer preußischen Offiziersfamilie geboren. Er entstammte einer alten Adelsfamilie. Kleists Vater, Joachim Friedrich von Kleist, diente als Stabskapitän beim Infanterieregiment in der Garnisonsstadt Frankfurt an der Oder. Aus einer ersten Ehe mit Caroline Luise gingen die beiden Halbschwestern Kleists, Wilhelmine und Ulrike Philippine hervor. Später stand Kleist sehr nahe von Ulrike. Joachim Friedrich heiratete 1775 in zweiter Ehe Juliane Ulrike, die die Kinder Friederike, Auguste Katharina, Heinrich, Leopold Friedrich und Juliane gebar. [...]
[...] So lässt sich Kleist nicht in einem Register einordnen: man kann nicht genau seinen Stil charakterisieren. Man kann nur darüber erstaunen. Man lässt sich von Kleist überraschen. Darüber hinaus gibt es auch Kantische Aspekte. Am Ende des Auszugs gewinnt die Marquise ihre Unabhängigkeit. Schließlich, obwohl er in seiner Zeit keine Annerkennung gewann, gilt heute Kleist als einer der innovativsten Schriftsteller der Literatur. Sein Stil erreicht die Grenze der Verstehung. Seine Werke werden von Paradoxen und Doppeldeutigkeiten geprägt. Durch eine komplexe Syntax hat er beitragen, die deutsche Sprache zu erforschen und erneuern. [...]
[...] Heinrich von Kleist, der Mann 1. Familie und Kindheit 2. Studium 3. Die „Lebenskrise“ und die Reise 4. Die „Berliner Abendblätter“ und der Selbstmord II. Heinrich von Kleist, der Schriftsteller 1. Generale Bemerkungen über den Stil Kleists 2. Kleist, zwischen Aufklärung und Romantik III. Kommentar eines (kurzen) Auszug einer Werke von Kleist Heinrich von Kleist wurde nie von seinen Zeitgenossen erkannt. Warum? Vielleicht wäre seine Ästhetik schockierend, vielleicht wäre sein Stil keineswegs poetisch Heute noch hat man Schwierigkeiten, ihm geistesgeschichtlich einzuordnen. [...]
[...] - Der Marquise [ ] ging, heftig über den Irrtum ihrer Eltern weinend, und über die Ungerechtigkeit, zu welcher diese vortrefflichen Menschen verführt wurden, nach den Gemächern [ ] ihres Vaters. Sie sank, als sie die Türe verschlossen fand, mit jammernder Stimme, alle Heiligen zu Zeugen ihrer Unschuld anrufend, vor derselben nieder. Sie mochte wohl schon einige Minuten hier gelegen haben, als der Forstmeister daraus hervortrat, und zu ihr mit flammendem Gesicht sagte: sie höre dass der Kommandant sie nicht sehen wolle. Die Marquise rief: mein liebster Bruder! [...]
[...] Diese Werke sind von Aufklärung geprägt. Kleist meinte, Menschen seien daran schuld, ihre Vernunft nicht zu benutzen; sie können die Wahrheit nicht verstehen. Jedoch wurden diese Kantische Aspekte nicht nur in seiner Werke verdichtet, sondern auch in Kleists Privatleben. Es entwickelt sich, für Kleist, in einer „Lebenskrise“. In einem Brief an seiner Schwester Ulrike schrieb Kleist, er wollte nicht zum „Spiel des Zufalls“ und zu einer „Puppe am Drahte des Schicksals“ werden. Dieser „Lebenskrise“ suchte Kleist durch eine Reise zu entfliehen brach er sein Studium ab und unternahm eine Reise durch Europa. [...]
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