Johann Wolfgang von Goethe wurde 1749 in Frankfurt am Main geboren. Er ist aber vor allem mit der Stadt Weimar verbunden, wo er vom Herzog Karl August 1775 eingeladen wurde. Dort konnte er sich der Schriftstellerei völlig widmen; der Schutz des Herzogs gewährleistete ihm nämlich Freiheit und Wohlstand. Gemeinsam mit seinem Freund Schiller war er einer der bedeutendsten Vertreter der Weimarer Klassik. Diese Bewegung wurde von der griechischen Kunst und deren „edle Einfalt und stille Größe“ (Winckelmann) beeinflusst: das ästhetische Ideal der klassischen Antike wurde gerne nachgeahmt.
Goethe gehört zu den Genien, die nicht nur die Geschichte der deutschen Sprache, sondern auch die Geschichte der Kunstschöpfung maßgeblich geprägt haben. Schon zu Lebzeiten wurde er als unerreichbarer Gipfel deutscher Dichtung vorgestellt und gelobt. Er war ein allumfassender Geist, studierte viel und hatte gründliche Kenntnisse in zahlreichen Bereichen, wie z.B. Medizin, Rechtswissenschaft, Chemie und Naturwissenschaft, was übrigens in seinen Werken zu spüren ist.
Es wäre aber falsch zu denken, dass er der Figur des in seinem Studierzimmer verschlossenen Gelehrten entsprach. Er war sehr offen, gesellig, hatte zahlreiche einflussreiche Freunde unter den Intellektuellen und Mächtigen seiner Zeit. Er reiste viel, z.B. nach Italien – Italien war zurzeit ein von den deutschen Intellektuellen und Künstlern sehr geschätztes Reiseziel – und hatte auch ein bewegtes Gefühlsleben.
[...] Andere verwiesen auf das titanische Streben des Fausts, auf seine Hybris. Andere noch sprachen vom Drama des menschlichen Autonomie-Anspruchs. Goethe dagegen lehnte Interpretationsversuche und Hermeneutik ab. Er schilderte sein Werk als eine inkommensurable und für den Verstand unfassliche poetische Produktion, dass man nur erleben sollte. Der Zuschauer solle sich anstecken lassen, solle sich begeistern lassen, anstatt das Stück nach unklaren Anspielungen und Deutungen durchzusuchen. Goethes Faust zählt zu den glänzendsten Sternstunden der deutschen Literatur; übrigens ist das Werk zum wesentlichen Element der deutschen kollektiven Vorstellungswelt geworden. [...]
[...] Goethes Faust Der Autor: Goethe, ein Universalgenie Johann Wolfgang von Goethe wurde 1749 in Frankfurt am Main geboren. Er ist aber vor allem mit der Stadt Weimar verbunden, wo er vom Herzog Karl August 1775 eingeladen wurde. Dort konnte er sich der Schriftstellerei völlig widmen; der Schutz des Herzogs gewährleistete ihm nämlich Freiheit und Wohlstand. Gemeinsam mit seinem Freund Schiller war er einer der bedeutendsten Vertreter der Weimarer Klassik. Diese Bewegung wurde von der griechischen Kunst und deren „edle Einfalt und stille Größe“ (Winckelmann) beeinflusst: das ästhetische Ideal der klassischen Antike wurde gerne nachgeahmt. [...]
[...] Dann nimmt der Teufel Verbindung mit Faust auf. Goethe bildet eine bemerkenswerte Vorstellung des Teufels. Er ist zwar Geist, der stets verneint“; trotzdem ist er nicht unbedingt eine negativ geprägte Figur. Zwar will er stets das Böse, aber seine Neigung zur Zerstörung hat letzten Endes positive, ja sogar heilsame Wirkungen. Übrigens wirkt Mephistopheles stellenweise recht sympathisch, witzig und frech, und könnte infolgedessen wohl eine Anspielung auf den jungen Goethe selbst sein. Der Teufel überzeugt Faust, die Sphäre der intellektuellen Spekulation endgültig zu verlassen. [...]
[...] Das Stück wurde viel in Deutschland vorgeführt und die Sage fang an, die deutsche kollektive Vorstellungswelt zu prägen. Gegen 1775 verfasste Goethe den Urfaust, den ersten Entwurf für seinen Faust. Wie Goethe es im Vorspiel der Tragödie formuliert, führt uns sein Werk vom Himmel durch die Welt zur Hölle. Das Stück teilt sich in zwei verschiedene Dramen. Es beginnt mit der Gelehrtentragödie und dessen berühmten Eingangsmonolog. Der Eingangsmonolog ist ein wunderschöner Kompromiss zwischen Verständlichkeit, Präzision und Stil. Es handelt sich um eine beißende, rhythmische Einleitung. [...]
[...] Ein Beweis dafür ist, dass viele Ausdrücke des Textes in Deutschland jetzt als geflügelte Wörter gelten. Literatur H. Arens: Kommentar zu Goethes Faust I. Carl Winter Universitätsverlag, Heidelberg 1982 A. Schöne: Faust. Kommentare. Enthalten in: Goethe: Faust. Deutscher Klassiker Verlag, Frankfurt am Main 1994 U. Gaier: Faust-Dichtungen. Kommentar I. Enthalten in: Johann Wolfgang Goethe: Faust-Dichtungen. Philipp Reclam jun. [...]
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