Wer war der Künstler Erich Kästner? Natürlich ist es nicht einfach, auf eine solche Frage zu antworten. In der Tat war das Leben Kästners vielfältig: er war ein Dichter, ein Schriftsteller, ein Kabarettist, sowie ein Drehbuchautor. Er schrieb für die Kinder, sowie für die Erwachsenen. Aber er war nicht nur ein Künstler, er war auch ein Mensch und ein echter Bürger (er hat Widerstand geleistet).
[...] Er ist ein Beobachter der Welt. So kann er diese Welt und diese Epoche beschreiben Als Künstler erzählt er diese Geschichte Als Beobachter der Welt und Zeuge seiner Epoche ist es kein Zufall, dass Kästner beschreibt Szene, die er sieht. Man hat diesen Eindruck besonders, wenn man seine Gedichte liest. Zum Beispiel: im Gedicht „Alte Frau auf dem Friedhof“ ist es, als ob Kästner die Szene (die alte Frau im Friedhof, hockend allein bis zum Abend ) wirklich sieht und schreibt. [...]
[...] Um Geld einzunehmen, ist er auch Journalist und Theaterkritiker für das Feuilleton der „Neuen Leipziger Zeitung“. Unter dem Pseudonym „Berthold Bürger“ ist er auch ein Kulturkorrespondent für dieselbe Zeitung, wenn er nach Berlin zieht. Ab 1927 etabliert er sich in Berlin. Seine „Berliner Jahre“ (von 1927 bis Ende der Weimarer Republik 1933) gelten als seine produktivste Zeit. Er steigt zu einer der wichtigsten Figuren Berlin auf. Seine Werke werden veröffentlicht. Er schreibt Gedichte, Glossen, Reportagen und Rezensionen in Periodika Berlins. [...]
[...] Über sich selbst schreibt er: „Denn Kinder, das glaube und wisse er, seien dem Guten noch nahe wie Stubennachbarn. Man müsse sie nur lehren, die Tür behutsam aufzuklinken“. Zum Schluss kann man Erich Kästner selbst zitieren: kenne Leute, die behaupten, über Kästner besser Bescheid zu wissen als gerade ich ( )So einfach es ist, ihn (Kästner) dem Werte nach zu klassieren, so schwierig scheint es auf den ersten Blick, ihn zu katalogisieren. Welches Etikett soll man ihm aufkleben?“. Genau, welches Etikett soll man Erich Kästner aufkleben? [...]
[...] Kästners Kunst ist nicht neutral. Fabian ist nicht nur ein Beobachter seiner Zeit: er beobachtet seine Epoche mit seinen eigenen Prinzipien, d.h. seine Moral (so versteht man die zweite Hälfte des Titels „Geschichte eines Moralisten“). Kästner entwirft ein pessimistisches Bild der Gesellschaft dieser Epoche, sowie eine schwarzseherisches Bild der Menschheit insgesamt, wie der Tod Fabians es unterstreicht. Fabians Tod ist sinnlos, vielleicht weil das Leben und die Welt selbst sinnlos sind. Auch seine Gedichte sind keine neutrale Beschreibung. In dem Gedicht „Entwicklung der Menschheit“ macht Kästner zwar eine Beschreibung der Entwicklung der Menschheit, als ob er ein Anthropologe wäre. [...]
[...] Ein Beobachter seiner Zeit 1. Eine Chronologie seines Lebens Erich Kästner wird in Dresden am 23. Februar 1899 geboren. Sein Vater, Emil, war Sattler und seine Mutter, Ida, war Dienstmädchen und dann Friseurin. Er verlebt in Dresden eine angespannte Kindheit. Kästner spricht von seiner Kindheit in seiner Jugendbiografie ich ein kleiner Junge (1957). Seine Kindheit ist bestimmt von dem (unbedingten) Einsatz der Mutter für ihn. Kästner schreibt, dass diese besondere Beziehung zwischen seiner Mutter und ihm für keinen anderen Beziehungen Platz lässt. [...]
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