Sappho, Grillparzer, tragödie, göttlicher Ruhm, klassische Dramaturgie, Dichtung, Selbstmord, Einsamkeit
Sappho ist ein klassisches Trauerspiel von Franz Grillparzer. Im ganzen Text wurde die Figur des Sapphos zwischen den Wünschen nach einem göttlichen Ruhm und einer irdischen Liebe getrennt. Der sechste Auftritt umfasst das Ende des Spieles, das in der klassischen Dramaturgie als "Katastrophe" gilt. Obwohl dieses Stück nicht die aristotelische Poetik folgt, evoziert der Tod Sapphos das Ende einer Tragödie. Sappho entscheidet sich für den poetischen und göttlichen Ruhm und verlass die irdische Liebe, die sie in Verwirrung und "Spott" gebracht hat.
Was uns in diesem Text erstaunen kann, ist die eindrucksvolle Weise, mit deren Sappho sich Selbstmord gibt. Die anderen Figuren verstehen anfangs nicht, was sie geplant hat; Sappho richtet die Szene bis ihren Tod auf. Sie ergreift viel mehr das Wort als Phaon, Rhamnès und Melitta, die hier als Randfiguren gelten. Diese Elemente verstärken die Einsamkeit und die Grösse von Sappho.
[...] Sappho, Bühne VI - Grillparzer (1818) - Wie wird dieser Text ein spektakuläres Ende zum Leser darstellen, indem Sappho ein letzerer eindrucksvoller Gesang gibt? Sappho ist ein klassisches Trauerspiel von Franz Grillparzer. Im ganzen Text wurde die Figur des Sapphos zwischen den Wünschen nach einem göttlichen Ruhm und einer irdischen Liebe getrennt. Der sechste Auftritt umfasst das Ende des Spieles, das in der klassischen Dramaturgie als "Katastrophe" gilt. Obwohl dieses Stück nicht die aristotelische Poetik folgt, evoziert der Tod Sapphos das Ende einer Tragödie. [...]
[...] Ihre Schwäche wird mit ihrer menschlichen Situation gebunden, während ihre Macht wird mit ihrer Dichtungskraft gebunden. Diese Mischung zwischen Schwäche und Macht soll ein erhabener Eindruck machen. Ein zweiter Paradox ist die "Ewigkeit" Sapphos: der Selbstmord der Dichterin wird kein totaler Tod, weil sie ihre Gedichte in die Erde abgesetzt hat. Die dritte Strophe entwickelt diese poetischen Sinnbilder mit der Metapher des "umkränzten Kelch". Einfallsreich ist dieses Sinnbild, weil es traditionell als poetisches Sinnbild gilt (zum Beispiel in der Dichtung der Antike), aber evoziert auch das letzte Abendmahl des Christus. [...]
[...] Nach der Bilanz, welche die Liebe zu Phaon als vergangen zeigte, plant Sappho die Zukunft. Diese Zukunft wird mit einer Fahrt in sechs Versen, von "Gleich einem bis "sich erinnernd", vergleichen. Diese Verse zeigen die Dichtungskraft des Sapphos und einen Versuch, die Verzweiflung mit poetischen Bildern überzuholen. Die Regieanweisungen "die Stimme versagt ihr" zeigt aber ihre innere Bewegtheit, die dem Gefühl Phaons (das Adjektiv "bewegt" in der Regieanweisung) entspricht. Die scharfe Anordnung "Still" macht aber ein Bruch, nach denen Sappho nicht mehr von ihrer vergangenen Lieber sprechen wird. [...]
[...] Am Ende dieses ersten Teils richtet Sappho eine Kultfeier aus. Die Anordnungen : "Die Flamme zündet Aphroditens an" und "nun entfernt euch" leiten diese Kultfeier und einen zweiten Teil dieses Auftritts, in dem Sappho die Götter anspricht. Diese ersten drei Strophe umfassen eine Danksagung und erinnern die Gabe, die Sappho von den Göttern bekommt hat, während die nächsten zwei erwähnen ein Gebet, das erhört wird. Die ersten drei Strophe umfassen eine Danksagung, was die Wiederholungen am Ende der ersten zwei Strophen von "Ich dank' euch" zeigen. [...]
[...] Nach dem Versuch von Melitta wird Phaon auch viermal versuchen, Sappho zu unterhalten. Jedesmal wird er von Sappho unterbracht. Es ist zu bemerken, dass die erste Antwort von Sappho, "Nicht berühre mich", dem Wort des Christus nach seiner Auferstehung (in der Bibel) entspricht, deshalb erscheint implizit hier Sappho als eine christliche Figur, und ihr nachkommender Selbstmord könnte als Märtyrer gelesen werden. Diese Weigerung zeigt die Einsamkeit, die Entscheidungskraft und die Heiligkeit Sapphos: sie ist von der anderen Figuren getrennt. Die nächsten zwei Antworten sollen die Liebeshandlung zwischen Sappho und Phaon lösen und beenden. [...]
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