Rosa Käfer, Ulrike Draesner, Kafkas Verwandlung
Ulrike Draesners Frauenfiguren sind stark und selbstbewusst, erfolgreich im Beruf als Ideentraderin, Wissenschaftlerin, Versicherungsagentin. Zartfühlende Biester, die Motorrad fahren, Brandanschläge verüben und sich auch mal ganz souverän in ein Speckpaket von 125 Kilogramm verlieben - das unter ihrer Pflege um weitere sechzig Kilogramm anschwillt.
[...] Rosa Käfer - Ulrike Draesner - Kafkas Verwandlung erfährt in Draesners Rosakäfer eine weitere Verwandlung Kafkas Verwandlung erfährt in Draesners Rosakäfer eine weitere Verwandlung. 1.Ulrike Draesners Frauenfiguren sind stark und selbstbewusst, erfolgreich im Beruf als Ideentraderin, Wissenschaftlerin, Versicherungsagentin. Zartfühlende Biester, die Motorrad fahren, Brandanschläge verüben und sich auch mal ganz souverän in ein Speckpaket von 125 Kilogramm verlieben - das unter ihrer Pflege um weitere sechzig Kilogramm anschwillt. Meist erzählen sie in Ichform, mitunter wird ihre Geschichte in der dritten Person geschildert. In seltenen Fällen wählt Draesner auch die Stimme von Männern - deren Psyche sie sich genauso gut anverwandelt, wie die der weiblichen Hauptfiguren. [...]
[...] Niemand erfährt wieso diese Verwandlung stattgefunden hat. Wer ist daran Schuld, gibt es überhaupt einen Schuldigen in so einer Erzählung? Werden die anderen Mitglieder diese Verwandlung auch eine Tages erleben? Das erfahren wir nur am Ende dieser Erzählung und auch nur ganz kurz. 6. Ulrike Draesner interpretierte in der zweiten Bamberger Poetik-Vorlesung, Züngeln, Kafkas Drachen-Fragment "als Parabel auf das Entstehen eines Textes". Ein literarischer Text zeichne sich durch die Doppelstruktur von Eigenem und Fremden aus: Er entstehe in Auseinandersetzung mit dem fremden Text, den sich der Autor anverwandeln muss, um den eigenen Text hervorzubringen. Der intertextuelle Bezugstext bleibt dabei stets sichtbar. [...]
[...] So versteht man auch später, dass der Bruder jetzt alles in die Hand nimmt und von ihrer Lage profitiert mit Berichten Fotos und Filme im Netz. Geld muss reinkommen, egal wie. Im ganzem Text kann man die Gefühle der Familie au?er die von Rosa nicht erkennen. Sind sie erschreckt, traurig kein Wort darüber steht im Text. Nur Rosas Gefühle werden erwähnt, Hoffnung, Freude werden zur Trauer, "erschrecken, Empfindlichkeit". Sie ist in ihrem Gefängnis eingesperrt. Mitleid wird überhaupt nicht geäussert, nicht in diesem Ausschnitt und auch nicht in der ganzen Erzählung. [...]
[...] Geld ist das Ziel der Familie. 5. Rosa wird von ihrem Vater als "klug" eingeschätzt, die zuverlässig ist und lobt sie am Telefon. Er erhofft sich, dass sie weiterhin positiv sein wird, da sie "kommunikative Kernkompetenzen" besitzt. Sie arbeitet für ein Call-center, das hei?t sie kann von zu Hause aus arbeiten, hier in ihrem Zimmer, das für sie ihr Arbeitsplatz wurde. Als Beraterin war sie eine kompetente Arbeiterin, aber mit der Verwandlung ist das jetzt alles vorbei, obwohl der Vater glaubt, dass sie weiterarbeiten könnte. [...]
[...] Die Körperbeschreibung wird detailliert indem man genau befolgen kann, wie Rosa ihren neuen Körper entdeckt, zuerst ist sie ganz aufgeregt, weil sie "kriechen" und auf die Zimmerdecke klettern kann. Es ist eine Entdeckungsreise für sie, wie in einem Märchen, ein "Wunder" ist geschehen Sie versteht, dass sie den Körper eines Käfer hat, der "lautlos, unbemerkt, kippen, kriechen rutschen, sausen frei und leicht ist". Die Zähne schmelzen in ihren Kiefer zurück, die Beine sind durch mehrere Beinchen ersetzt, der Panzer gibt ihr einen dicken Bauch. [...]
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