Philosophische Kultur, Georg Simmel, Religion, kunstgeschichtliche Methoden, soziologische methoden, Tradition, Objektivationen, Objektivationen des Geistes, Zivilisation, Paradoxon der Kultur, Rolle der Objektivationen
Georg Simmel wurde am 1.3.1858 in Berlin als jüngstes von sieben Kindern geboren. 1874, das vom Vater hinterlassene Vermögen machte ihn finanziell unabhängig. Von 1870 bis 1876 studierte er im Friedrich-Werder-Gymnasiums in Berlin und machte 1876 Abitur. Von 1876 bis 1881 Geschichte und Philosophie, später kam Kunstgeschichte an der Universität Berlin dazu. 1881 wurde seine erste Dissertationsarbeit wegen formaler Fehler und angeblicher Ungenauigkeit abgelehnt. 1885 nach einem Durchfall bei einer Probevorlesung habilitierte er für Philosophie an der Universität Berlin; Habilitationsschrift: Kantische Studien. Von 1885 bis 1900 arbeitete er als Privatdozent. Danach war er als Universitätsprofessor der Philosophie an der Universität Berlin beschäftigt. 1908 scheiterte er an einer Berufung an der Heidelberger Universität aus antisemitischen Gründen. 1909 wurde er Mitbegründer der "Deutschen Gesellschaft für Soziologie ". Zuletzt war er vier Jahre lang Professor der Philosophie an der Universität Strassburg Am 26.9.1918 starb er an Leberkrebs in Strassburg.
[...] Bei Simmel steigert sich dieses Problem, das ein Problem des Unvermögens ist, die Vergangenheit zu einer lebendigen Kraft des gegenwärtigen Lebens werden zu lassen, zur Ausweglosigkeit, dass derjenige, der die Tradition hat, sie schließlich nicht mehr zu tragen vermag, und derjenige, der sie nicht hat, ihre notwendige Entwicklungskraft nicht nutzen kann. Das Leiden an der Vergangenheit ist zweifach: sie braucht zu viel Anspruch der Traditionen) oder sie steht subjektiv gar nicht zur Verfügung. Leiden an einer Nicht-Vergangenheit oder Leiden an einer Übervergangenheit. Das ist die Alternative. Vor allem der Blick auf die Problematik des erfolgreich Realisierten, das aus der Vergangenheit die Zukunft belastet, beschäftigt Simmel. Deshalb kann Simmel das tragische Moment akzentuieren, das darin besteht, dass im Erfolg des eigenen Schaffens der Untergang des Eigenen bereitet wird. [...]
[...] Seine Überlegung zur Kultur ist mit dieser Gegenstellung des zeitlichen, rastlosen, lebendigen Subjekts zu den Objektivationen seines Geistes noch nicht erfasst. Entscheidend ist die Rolle der Objektivationen. Simmel benennt diese als Stufen auf dem Weg der „Seele von sich selbst zu sich selbst", was er immer wieder umschreibt. So benennt er recht klar als Telos der Kultur: „Strömung von Subjekten durch Objekte zu Subjekten". Und deshalb definiert er ‚Kultur' als „Weg von der geschlossenen Einheit durch die entfaltete Vielheit zur entfalteten Einheit". [...]
[...] Die Grundidee von Simmel ist schnell übersehbar. Anthropologisch situiert er den Menschen als Wesen, das sich als Naturwesen gleichwohl doch der Natur als dem umfassenden, bedrohenden, nährenden, ermöglichenden und versagenden Objekt gegenüberstellt, "fordernd, ringend, vergewaltigend und vergewaltigt". In einem solchen Prozess zwischen dem Subjekt (Mensch) und dem Objekt (Natur) gründet nach Simmel der erste, fundamentale Dualismus. Die Subjekt-Objekt-Differenz wird in solcherart gelebter Erkenntnis der Natur konstituiert und als Dualismus von Menschsubjekt und Naturobjekt erfahren. Dieser Dualismus findet nach Simmel innerhalb des Geistes seine zweite Instanz. [...]
[...] Der Begriff und die Tragödie der Kultur, Philosophische Kultur - Georg Simmel (1919) - ie kam es dann zu Objektivationen? Georg Simmel wurde am 1.3.1858 in Berlin als jüngstes von sieben Kindern geboren. 1874, das vom Vater hinterlassene Vermögen machte ihn finanziell unabhängig. Von 1870 bis 1876 studierte er im Friedrich-Werder-Gymnasiums in Berlin und machte 1876 Abitur. Von 1876 bis 1881 Geschichte und Philosophie, später kam Kunstgeschichte an der Universität Berlin dazu. 1881 wurde seine erste Dissertationsarbeit wegen formaler Fehler und angeblicher Ungenauigkeit abgelehnt. [...]
[...] Zivilisation verwendet Simmel übrigens in Übereinstimmung mit dem damaligen - und auch heute in Deutschland vorherrschenden - Sprachgebrauch als Kennzeichnung für rein Äußerliches, nicht etwa für die so bezeichneten ‚kristallisierten Gebilde' der Objektivation des Geistes. Kultur geht in keinem Fall in Zivilisation auf. Das muss immer mit bedacht werden, damit man nicht Simmels Kulturbedenken lediglich als zivilisationskritischen Vorbehalt missversteht. Wie oben schon erwähnt wird die Grundopposition sichtbar. Vor allem, was die „Rückwirkung" der geistigen Objektivationen auf die Seele spricht Simmel von Tragödie. [...]
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