Der Film Sophie Scholl - Die letzten Tage wurde von dem Regisseur Marc Rothemund 2004 in Deutschland gedreht. Die Heldin des Films, Sophie Scholl, wurde von Julia Jentsch gespielt. Dieser Film erzählt einen Teil der Geschichte der Weiβen Rose. Hinter dem Namen « Die Weiβe Rose » standen fünf Münchner Studierende und ihr Hochschulprofessor, die zwischen Juni 1942 und Februar 1943 in Flugblättern die deutsche zivile Bevölkerung zum Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur aufriefen. Wir wollen uns für das erste und das sechste dieser Flugblätter interessieren, die wir vergleichen werden.
[...] [ . ]Vergeßt nicht, daß ein jedes Volk diejenige Regierung verdient, die es erträgt! Was die Religion betrifft, wird dem Nationalsozialismus der Vorwurf seines Atheismus gemacht (atheistische Kriegsmaschine). Es wird mit Beispielen argumentiert und die Konsequenzen des Kriegs werden klar beschrieben : die letzten Städte sind ein Trümmerhaufen, gleich Köln. Das Flugblatt endet sich mit einem Gedicht. In dem sechsten Flugblatt ist es ganz anders : keine literarische oder philosophische Bezugnahme, kein Gedicht. Das sechste Flugblatt ist eigentlich pragmatischer und direkter. [...]
[...] Dieses Flugblatt endet mit einem historischen Vergleich, um den deutschen Patriotismus gegen Hitlers Nationalsozialismus zu erregen : von uns erwartet es, wie 1813 die Brechung des Napoleonischen, so 1943 die Brechung des nationalsozialistischen Terrors aus der Macht des Geistes. Beresina und Stalingrad flammen im Osten auf, die Toten von Stalingrad beschwören uns ! Die letzten Wörter sind vielsagend : Freiheit und Ehre! Schluss Am Ende von diesem Vergleich besteht kein Zweifel, dass das erste Flugblatt die Mitstudenten anstiften sollte, den Nazismus dank eines Nachdenkens zu verurteilen. Im Gegenteil sollte das sechste sie veranlassen, in Aktion zu treten. Die Evolution ist infolgedessen ganz logisch und die rhetorischen Werkzeuge dienen dem Inhalt : die Ermahnung zum Kampf gegen Hitlers Staatsform. [...]
[...] Wir wollen uns für das erste und das sechste dieser Flugblätter interessieren, die wir vergleichen werden. Der erste Unterschied zwischen beiden Flugblättern ist der Ton. Das erste Flugblatt ist nicht so direkt als das sechste, obwohl die Wörter Faschismus, Widerstand und absoluter Staat gebraucht werden. Dieses erste Flugblatt versucht, die deutschen Studenten mit indirekten Bezugnahmen zu schockieren. Der Text bezieht sich auf die Ethik (grauenvollsten Maß), die Religion (als Mitglied der christlichen und abendländischen Kultur), die Geschichte (in Sparta gab es keine eheliche Liebe, keine Mutterliebe, keine kindliche Liebe, keine Freundschaft) und die Literatur, besonders auf die Autoren des Sturm und Drangs (Aus Friedrich Schiller, "Die Gesetzgebung des Lykurgus und Solon" / Goethe spricht von den Deutschen als einem tragischen Volke, gleich dem der Juden). [...]
[...] Die Sätze sind ganz einfacher als im ersten Flugblatt und die Wörter sind eindeutig (es gibt für uns nur eine Parole: Kampf gegen die Partei ! / Freiheit und Ehre!) und direkt : der Tag der Abrechnung ist gekommen. Hier ist der Ton auch lebendiger, schneller : im ersten Flugblatt wurde der Leser als Intellektuell betrachtet ; im sechsten als Actionmensch. Der Führer wird persönlich als Betrüger kritisiert. Die Mitglieder der Weiβen Rose reden den Lesern ins Gewissen (gottlosen, schamlosen und gewissenlosen Ausbeutern und Mordbuben). [...]
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