Speranskis Aufstieg vom Priestersohn bis zum Graf: Studien, wichtige Begegnungen, frühere Einflüsse.
[...] Speranski stoß bald auf Widerstand, was fast alle seine ausgearbeiteten Reformprojekte betraf. Der Adel einerseits konnte diesen Angriff auf Bereiche nicht leiden, die früher ganz in seinem Machtbereich lagen, Alexander I. andererseits schien immer weniger im Einklang mit liberalen Ideen. Auf Speranskis Abstieg sind jedoch die Historiker nicht einig: hat Alexander ihn entlässt und in die Verbannung geschickt wegen des Druckes des Adels, oder war er selbst unzufrieden mit diesen Reformen? Speranski hatte 1809 dem Zaren seine Projekte vorgestellt, dieser lehnte sie ab und nicht wurde daraus verwirklicht außer einem Staatsrats. [...]
[...] Damit sollte auch der Staat nach einer Leitidee von Effizienz gestaltet werden; nach seinen eigenen Worten strebte er danach, die russische Verwaltung zu „reinigen“. Ihm gelang es, eine Prüfung zum Eintritt in den Staatdienst einzuführen; Prüfungen sollten auch bestanden werden, um befördert zu werden. Jeder Beamte sollte auch ein bestimmtes Bildungsniveau aufweisen. Danach war es aber mit den Reformen vorbei: Der Adel lehnte sich gegen die Umgestaltung der Verwaltung auf, obwohl er die Aufhebung der schon verabschiedeten Verwaltungsgesetzen nicht durchführen könnte. [...]
[...] Diese Erklärung darf aber als kurzsichtig widergelegt werden: Damals litt das Großteil der russischen Bevölkerung unter die Machtwillkür der lokalen Beamten[16]; aus diesem Grund wollte Speranski die Macht zentralisieren: jeder Gouverneur, wie untere Beamten, sollte unmittelbar vor dem Zaren verantwortlich sein, ihre Macht sollte auch durch die Gesetze eingeschränkt werden. Sein Kampf gegen die Machtwillkür ging mit seinem Wille zusammen, alle russischen Bürger auf gleiche Augenhöhe zu setzen. Aus diesem Grund arbeitete auch Projekte zur Reform der Verwaltung sowie eine neue Verteilung der Rechte. Nach seiner Studie des französischen Systems legte er eine Klassifizierung der Rechte in drei Kategorien dar, die die drei Schichten der Bevölkerung decken sollte. [...]
[...] Michail Mikailovitch Speranski kam zur Welt in Tscherkutino (Zentralrußland), zu einem Dorfpriester. Sein blinder Großvater brachte ihm das Lesen bei, trotzdem wurde er danach in das Seminar in Wladimir[3] eingeschult. Da ihm ein Nachname fehlte, wurde er auf dieser kirchlichen Schule „Speranski“ genannt. Dies kam von der Ableitung eines lateinischen Wortes Nach seinem Abschluss in Wladimir wurde es ihm ermöglicht, als bester Schüler auf das Seminar beim Alexander-Newski- Kloster in Sankt Petersburg[4] zu gehen. Seine Kapazitäten, komplexe Probleme leicht zu analysieren und seine Sprachfähigkeiten waren schon in Wladimir zum Schein gekommen; in Sankt Petersburg erlaubten sie ihm, im Seminar nach seiner Studienzeit als Mathematik- und Philosophielehrer zu bleiben. [...]
[...] Januar 2009 Campus franco-allemand de Sciences-po Paris à Nancy Semester Graf Mikail Speranski und seine Reformen Audrey Schlegel Dozent : Alexander Friedman Am 8. Dezember 2006 erklärte die russische Journalistin Natascha Petrowa[1], dass sie für fortschrittliche Gedanken zur staatlichen Organisation Russlands Michail Speranskij und Boris Tschitscherin[2]“ erachtete, „wobei der erstgenannte der russischen Monarchie eine Verfassung geben wollte und dafür nach Sibirien abgeschoben wurde“, aber auch für seine Mitwirkung der Erstellung der ersten schriftlichen Aufzeichnungen der russischen Gesetze“. Diese Worte bestätigen Speranskis bis heute gültige Wichtigkeit für das russische Volk, sowie seine Bedeutung in der Weltgeschichte. [...]
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