Diese Abschlussarbeit beschäftigt sich ganz ausführlich mit dem Werk Der Schimmelreiter von Theodor Storm, sie vertieft ganz besonders den Aspekt des Realismus im Werk, indem darin die realistischen Elemente ebenso wie die phantastischen Elemente gründlich analysiert werden. Das Werk wird dazu in dem Kontext seiner Zeit zurückgestellt. Diese Arbeit ist vollkommen strukturiert: sie hat eine Einleitung, eine Inhaltverzeichnis, zahlreiche Fußnote, einen Schluss, Anhänge und auch ein Literaturverzeichnis.
[...] Diese Bemerkung kann vollkommen erklären, warum Storm nachher für die Romantiker eine so starke Begeisterung empfunden hat; die Werke seiner Anfänge sind in der Tat völlig romantisch gefärbte Dichtungen und danach werden sogar seine dichterischen Kenntnisse in seinen Novellen deutlich wahrnehmbar; anders gesagt beweist er eine spannende Fassungskraft in den Beschreibungen der Gefühle, der inneren Bewegtheit oder der Atmosphäre, er schildert und entwickelt wie Storm es selber so nennt „Stimmungsbilder“ oder „Situationen“. Von den Romantikern lässt er sich also zunächst anregen, in dieser Hinsicht schreibt er Märchen (Bulemanns Haus, Die Regentrude, Der Spiegel des Cyprianus) und sammelt Sagen: letzten Studienjahre planten die Brüder Mommsen und Storm die Herausgabe einer Sammlung schleswig-holsteinischer Sagen und Märchen. Zu diesem Zwecke forderten sie durch einen Aufruf in den öffentlichen Blättern der Herzogtümer dazu auf, Sagen, Märchen und Lieder zu sammeln und ihnen einzuschicken. [...]
[...] Dieser Einfluss ist in jeder dessen Arbeit völlig wahrnehmbar und erweist sich übrigens als allgegenwärtig in dem Schimmelreiter. Dieser verwirklicht sich jedoch nicht nur durch die Vielfalt der vorhandenen Quellen, die die Gestalten, die Naturkräfte oder den Mythos konkret und realistisch machen, er geht in der Tat darüber hinaus. Theodor Storm erschafft nämlich eine ganz besondere und wirksame Atmosphäre in diesem Buch, und das durch ein anderes Mittel, das schleichender ist. Dieses wird übrigens nicht unbedingt von dem Autor gesucht, es ist ja eher „unabsichtlich“, da es dem Autor selbst innewohnt, es hängt direkt von dessen eigenen Persönlichkeit ab. [...]
[...] Hauke hätte den gleichen Einfluss ausüben können, aber es wird ihm leider nie gelingen. Alles geschieht also allmählich und verhängnisvoll, so dass man den Eindruck hat, dass er in das Räderwerk geraten ist, das ihn zu seinem tödlichen Schicksal führt. Aber zu diesem Zeitpunkt ist Haukes Geschick gar nicht hoffnungslos. Er ist sogar glücklich: er hat nämlich seinen verrücktesten und unverhofften Traum verwirklicht, für das erste Mal empfindet er Freundschaft und dann Liebe und diese Gefühle sind gegenseitig. Das Ehepaar steht füreinander ein, Elke gewinnt nach und nach Einfluss auf Hauke und unterstützt ihn bedingungslos. [...]
[...] Die realistischen Elemente im Werk Theodor Storms Schimmelreiter“. Mémoire - 2006 Inhaltsverzeichnis : 1. Einleitung: Die Verankerung des Werkes in der Wirklichkeit der Stormschen Zeit: Die Form und Struktur von dem Schimmelreiter: Die Wahl der Gattung: die Novelle Die Stormsche Novelle: Die benutzten Quellen : Der nordfriesische Alltag: die Sturmfluten Die Gestalt des gespenstigen Reiters Die Figur des Deichgrafen Volkstraditionen: Quellen besonderer Passagen Elemente aus dem Leben Theodor Storms : Eine tiefer liegende Botschaft Der geschichtliche Kontext und die Stormsche Haltung Die Rezeption des Werkes im Laufe der Zeit Die eigentliche Botschaft der Handlung Eine moralische Kritik Die Bedeutung des geistig behinderten Kindes: Wienke Die Herstellung einer realistischen aber fiktionalen Wirklichkeit: Die technischen Elemente: Spezifischer Wortschatz und Dialekte : Die zeitlichen und stilistischen Spuren : Die Figuren und deren Rolle : Orte und Regionalismus : Ein genau organisierter Rahmen: Die Besonderheit des Regionalismus: Reale oder fiktive Gegebenheiten? [...]
[...] Weinrich (1988: 30-31) unterstreicht übrigens sehr gut diese Tatsache, als er die unterschiedlichen Motive von dem Schimmelreiter (gespenstischer Reiter Flut Eindeichung) mit denjenigen von anderen Schriftstellern vergleicht: Parallele mit Kleists „Michael Kohlhaas“ (1808), Cervantes' Quijote“ (Übersetzung Tiecks auf Deutsch: 1799-1801), Goethes „Erlkönig“ (1782) und (1790-1833), Detlev von Liliencrons Gedicht „Trutz, Blanke Hans“ (1882-83), Jeremias Gotthelfs Erzählung Wassernot in Emmental“ (1838) oder noch mit Heines „Buch der Bilder“ (1827) werden nämlich gezogen, das heißt mit Werken, die zum größten Teil am Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden sind und nicht an seinem Ende. Was bedeutet denn eigentlich dieses Zurückgreifen auf das Phantastische im Werk? und wie kann dann also das Werk in seinem literarischen Kontext abgegrenzt werden? [...]
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