Ziel der vorliegenden Arbeit ist dem Leser einen Überblick über die Theorie des Optimismus im 18. Jahrhundert zu verschaffen. Dargestellt wird am ausführlichsten Leibniz‘ Theodizee, die häufig mit der Idee des Optimismus gleichgesetzt wird, und einige für unsere Überlegungen relevante Schriften besonders von französischen Autoren. Außerdem wird im Laufe der Arbeit ständig auf „Nebenpositionen“, das heißt, in die wir nicht tief einsteigen wollen aber, die ausschlaggebend die Theorie jenes oder jenes von uns als bedeutend betrachteten Autors tief geprägt haben, hingewiesen. Der Verfasser hat übrigens diesen Aufsatz niedergeschrieben mit dem Bewußtsein, daß diese Literaturauswahl, so willkürlich sie auch sein kann dem Leser einen beweiskräftigen Überblick anbieten soll
[...] Pope sur l'homme strenge Kritik an der Lehre von Leibniz durch die Vernichtung Popes Theorie übte. Zu nennen wären ebenso bissige Kommentare, die den Optimismus attackieren: Zum Beispiel in der Encyclopédie wird die Theorie durch stechende Fragen „relativiert“: puis comment accorder cet optimisme avec la liberté de Dieu, autre question non moins embarassante? Comment tant d'hommes s'égorgent-ils dans le meilleur des mondes possibles?[15]“ Der letzte Satz führt das Verfahren gegen den Optimismus weiter und schließt den Artikel mit einem Todesurteil: Il faut avouer que toute cette métaphysique de l'optimisme est bien creuse.“ b)Die Preisfrage der Berliner Académie Symptomatisch für eine sich entwickelnde Stellungnahme gegen den Optimismus ist die Preisfrage, welche die Berliner Académie Royale des sciences et des Belles Lettres 1753 stellte. [...]
[...] Geschichte der königlich preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, im Auftrage der Akademie bearbeitet von Adolf Harnack, Erster Band, erste Hälfte, Reichsdruckerei; Berlin 1900 Seite 402-403. Bestermann, Theodore: Voltaire, Winkler-Verlag München Seite 302. Voltaire: Romans et contes, Bibliothèque de la Pléiade, Éditions Gallimard Seite 161. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie: Neue Beiträge zu einer Kritik der Sprache, Band II, München bei Georg Müller Artikel „Optimismus“, Seite 195. Votaire: Romans et contes, Candide, Chapitre 30. Correspondance complète de J.J Roussseau, Tome IV, 1756-1757, Institut et musée Voltaire, Les Délices, Genève Seite 38. [...]
[...] Das Erdbeben von Lissabon Voltaires Reaktion Am 1. Dezember 1755 trat ein Ereignis ein, daß die Menschheit erschütterte und bedrückte: Das Erdbeben von Lissabon, das mehr als 30000 Menschenleben von einer Gesamtbevölkerung, die sich zu der Zeit auf ungefähr 200000 Personen bezifferte kostete und das in einer Epoche, in der die Menschheit sich von den grausamen Kriegen, bzw. Bürgerkriegen seit kurzem erholt hatte und in einer Epoche, in der der Glaube an eine fortschreitende Entwicklung kulminierte. Unter dem unmittelbaren Eindruck der Katastrophe, schon Ende des Jahres 1755, schrieb Voltaire in einem Zuge sein Poème sur le désastre de Lisbonne ou examen de cet axiome: Tout est bien nieder (das man als Anfangsstadium des Zerfalls der optimistischen Konzeption ansieht), das großes Aufsehen erregte. [...]
[...] Literaturverzeichnis Hier werden nur zwei Titel von Büchern, die der Verfasser im Rahmen seiner Überlegungen gründlich hat lesen sollen. In der Sekundärliteratur, die im Laufe der Arbeit erwähnt worden ist, hat der Verfasser nur geblättert und sich Informationen ausgesucht . (Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie: Neue Beiträge zu einer Kritik der Sprache, Band II, München bei Georg Müller (Rapp, Friedrich: Fortschritt, Entwicklung und Sinngehalt einer philosophischen Idee, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt,1952. Essai de Théodicée sur la bonté de Dieu, la liberté de l'homme et l'origine du mal, in unserer Arbeit „Théodizee“ abgekürzt. [...]
[...] Theodizee, Seite 101. Ebd, Seite 101. Malebranche et Leibniz: Relations personnelles par André Robinet, Paris Librairie philosophique, J. Urin Seite 417. C.F.Geyer: Das Jahrhundert der Theodizee, Kant Studium Seite 393. Encyclopédie: Article „optimisme“, Seite 771. Hartkopf, Werner: Die Berliner Akademie der Wissenschaften, ihre Mitglieder und Preisträger 1700-1900, Akademie Verlag, Berlin 1992, Seite 233f ist die Bemerkung über die Präsidentschaft Maupertuis zu finden: „1746 als Präsident der Akademie mit autokratischen Vollmachten eingesetzt. [...]
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