Der polnische Aufstand vom Jahr 1863/1864 gehört zur einer langen Serie von bewaffneten Widerstandsversuchen gegen die Teilungsmächten Russland, Preußen und Österreich ( 1733, 1768, 1794, 1830, 1848, 1905 ). Das Königreich von Polen-Litauen ( die ?Adelsrepublik der polnischen Krone und des Großfürstentums Litauen? ) war bereits 1795 willkürlich aufgeteilt worden (nach zwei vorherigen Aufteilungen 1791 und 1793). Napoleon I. erreichte eine Art Wiederauferstehung Polens durch die Gründung eines autonomen Staatswesens, das aber auf dem Wiener Kongress abgeschafft wurde. Deswegen setzten sich beide Länder noch mehrmals während des 19. Jahrhunderts für den bewaffneten Kampf ein. Das Sonderbare an dem Aufstand von 1863 liegt aber an der Internationalisierung des Konfliktes: Unterstützung durch die Großmächte Großbritannien und Frankreich, Allianz zur Unterdrückung der Polen zwischen Preußen und Russland ; trotzdem hätten weder die Polen noch die Litauer auf ausländische Hilfe gewartet, um zu den Waffen für die Verteidigung ihrer Kultur und ihre Unabhängigkeit zu greifen, wie sie es mehrmals bewiesen . Nach verschiedenen Einschätzungen bilden die Ereignissen 1863/1864 den längsten und blutigsten Aufstand Polens, was indirekt eine neue Form des Nationalismus forderte.
[...] Schon vor dem Aufstand waren polnische Komponisten in Westeuropa bekannt und berühmt, wie Chopin und Offenbach in Frankreich. Polnische Handwerker waren am britischen Hof für ihre Diamanten sehr hoch geschätzt , und sie bildeten ein bedeutende Emigrantenwelle nach Amerika. Nach dem Aufstand war also Polen bis in den USA als der?Christ of Nations? bekannt. Die intensive Intellektuellenemigration, oft aufgrund der Verbannung, verstärkte noch die polnisch-französische Freundschaft, in katholischen Ländern war der ?Kulturkampf? des Zares gegen die Kirche sehr heftig kritisiert. Dagegen trug der französische Positivismus zur Verwerfung des romantischen Idealismus in Polen bei; dem Romantismus wurde vorgeworfen, für den katastrophalen Aufstand gesorgt zu haben , indem er keine pragmatischen Menschen bilden sondern nur junge schwärmende Leute. Die politische Tätigkeit wurde auch zugunsten der Verehrung einer materiellen und kulturellen Entwicklung abgelehnt. (...)
[...] Vielleicht können diese drei Formen auch als drei verschiedenen Arten von Schwierigkeiten verstanden werden so würde man begreifen, warum es so schwer für die Polen war, die Unabhängigkeit zu erreichen. Quellenverzeichnis Darstellungen: - Barany Georges. Nationalism in Eastern Europe. Seattle : Palgrave Macmillan - Berstein Serge und Milza Pierre. Histoire du XIXème siècle. Paris: Hatier, collection Initial - Clark Christopher. Preußen, Aufstieg und Niedergang, 1600- Auflage. München: Deutsche Verlags-Anstalt ,2002. - Davies Norman. Europe, a History. Keine Ortangabe: Harper Perennial - Deutsch Karl W. Nationalism and Social Communication. Massachusetts: The Jointly Press of Massachusetts Institute of Technology - Escher Felix und Vietig Jürgen. Deutsche und Polen, eine Chronik. [...]
[...] Im Kongress Polen trafen die vom russischen Zaren Alexander II. eingeführten Reformversuchen auf eine Nationalbewegung im Aufwind; alle vom Bauern zum Fürsten glaubten von dieser Politik noch mehr verlangen können. Sollte deswegen der Aufstand als Scheitern der Reformpolitik bezeichnet werden, oder erlaubte diese Politik den Aufstand? Inwiefern veränderte der Aufstand die Selbstdarstellung der Polen? Damals wurde zum ersten Mal die ganze Welt des polnischen Zustandes bewusst: wie fügte sich aber den Aufstand in den damaligen internationalen Beziehungen? I. Russische Reformpolitik als Anfreundung zu den Polen? [...]
[...] Landgüter wurden enteignet und die katholische Kirche abgeschafft, Katholiken könnten nicht mehr Land oder Gehäuse kaufen, jedoch noch beerben (was teilweise den wirtschaftlichen Rückstand Polen bis 1918 erklärt). Alle Formen von einer selbständigen Regierung wurden abgeschafft, in Litauen herrschte ab 1864 ein härter Gouverneur, Mikhail Muravyov, der bis Großbritannien als der „Hangman“ [20]bekannt war. III. Allgemeine Auswirkung des Aufstandes 1. Nutzung zur diplomatischen Zwecken Manche Historiker versuchten, die Haltung von geheimen Konferenzen mit Napoleon III. und polnischen Verbannten zu beweisen (Anne-Marie Thienne[21] z. B.) Wurde wirklich der Aufstand aus Frankreich aus geleitet? Jedenfalls steht es fest, dass Napoleon III. [...]
[...] Vorherige Verhältnisse zwischen Polen und Russland 2. Die Reformpolitik und ihre Folgen II. Der Aufstand, gescheiterte Ausdruck des polnischen Nationalismus 1. Keine einheitliche Bewegung 2. Rückkehr zu härteren Verhältnissen III. Allgemeine Auswirkung des Aufstandes 1. Nutzung zur diplomatischen Zwecken 2. Die polnische Kultur wird in der ganzen Welt bekannt Schlussfolgerung Einleitung : Der wenigste erfolgreiche Aufstand der Geschichte Polens ? Der polnische Aufstand vom Jahr 1863/1864 gehört zur einer langen Serie von bewaffneten Widerstandsversuchen gegen die Teilungsmächten Russland, Preußen und Österreich ( 1905[1]). [...]
[...] Davies Norman, 1998: Europe, a History. Vgl. Escher Felix und Vietig Jürgen, 2002:Deutsche und Polen, eine Chronik. Vgl. Barany George, 1997: Nationalism in Eastern Europe. Dazu auch Haupt Heinz-Gerhard, Müller Michael, Wolf Stuart, 1998: Regional and National Identities in Europe in the XIXth and XXth Centuries. Vgl. Gall Lothar, 1997: Europa auf dem Weg in die Moderne 1850-1890. Vgl. Clark Christopher, 2002:Preussen, Aufstieg und Niedergang. Vgl. Schieder Theodor, 1973:Handbuch der europäischen Geschichte. Vgl. Deutsch Karl W., 1953:Nationalism and Social Communication. [...]
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