Maria Antonia wurde am 2.November 1755 in Wien als fünfzehntes Kind Maria Theresias von Habsburg und Franz-Stefan von Lothringen geboren und gilt heute noch als eine geheimnisvolle Romanfigur. Ihre Kindheit war von den Ereignissen des Siebenjährigenkrieges überschattet. Vor dem Hintergrund der Bedrohung Österreichs durch das Preußen Friedrichs des Großen, schien es ratsam, der Jahrhunderte Feindschaft mit Frankreich ein Ende zu machen. „Tu, felix Austria, nube“ („Kriege mögen andere führen, du -glückliches Österreich- heirate“): Am Besten eignete sich eine Ehe. Die Initiative des Projekts ging an Choiseul als Gesandter Frankreichs und Kaunitz als Berater der österreichischen Kaiserin Maria Theresia . Die kleine Erzherzogin Maria Antonia, auch „Toinette “ genannt, wird für diese Rolle gewählt und von da an begann eine mühsame Vorbereitung auf ihr zukünftiges Leben am französischen Hof. Als Österreicherin hatte sie aber gar keine Ahnung, was das Leben in Versailles bedeutete. Inwiefern lässt sich ihre Beziehung zu ihrer „fremden Heimat“ von Marie Antoinette durch ihr Leben am Hofe erklären? Welche Folgen hatte es für die Zukunft?
[...] Marie Antoinette legte gar keinen Wert auf Politik. Von Frankreich hatte sie gar keine Ahnung: nur das Nachtsbild von Paris (d. h. Theater, Oper, Tanzballe, usw.) hat sie gekannt[19]. In ihren Augen existierte nur das Leben am Hofe und nicht das in der Bevölkerung. Außerdem betrachtete sie sich als der Mittelpunkt von Versailles, das sie nach einem Brief an ihrer Mutter als die Welt sah[20]. Ihr Verhalten zeigt, dass sie eine ganz normale Frau war, die keine Neigung zur Politik hatte[21]. [...]
[...] Hatte Marie-Antoinette einen oder mehrere Beliebte? Anscheinend gilt der Graf Hans Axel von Fersen als der einzige legitimierte Beliebter ihres Lebens. Jedoch haben die Historiker ihn nie anerkennen wollen. Warum ? Seine Existenz steht weder in den Archiven noch in personalen oder offiziellen Briefen. Der Graf Hans Axel von Fersen war kein Mitglied Marie- Antoinettes „Petite Société“ (und zwar ihrer oberflächlichen Umgebung am Hofe) und deswegen hatte er keine Legitimität als Beliebter. Im 20.Jahrhundert wurden aber eine Korrespondenz zwischen Marie-Antoinette und Hans Axel von Fersen entdeckt. [...]
[...] Zwischen ihnen hätte keine echte Liebebeziehung entwickeln können. Den König hat sie nie unterstützt. Mit ihren grandiosen Frisuren und Kleidungen wurde sie als „Reine du Rococo“[13] beschrieben. Sie versuchte eigentlich, sich die Gedanken an ihr Unglück und ihre Kinderlosigkeit zu vertreiben. Zu ihrer Verfügung steht eine offizielle Näherin namens Rose Bertin[14] und ein Friseur namens Léonard[15]. Dieser zeugt von der Oberflächlichkeit seiner Königin : heureux pressentiments se réalisaient : la coiffure pyramidale de Marie- Antoinette avait fait fureur à l'Opéra On s'était écrasé au parterre, où l'on se tenait encore debout, pour voir ce chef d'œuvre de savante audace Marie-Antoinette war ein ewiges Kind geblieben und neigte nur zum Vergnügen . [...]
[...] Anstatt „Vive la Reine zu schreien ( was das Volk vorher gemacht hätte schrie es „Vive le Parlement“[29]. Die Legitimität der Königin war ganz verloren, sowohl am Hofe als auch bei der Bevölkerung. Über diese Affäre schrieb Goethe: „Schon im Jahre 1785 erschreckte mich die Halsbandgeschichte wie das Haupt der Gorgone. Durch dieses unerhört frevelhafte Beginnen sah ich die Würde der Majestät untergraben, schon im Voraus vernichtet, und alle Folgeschritte von dieser Zeit an bestätigten leider allzu sehr die furchtbaren Ahnungen. [ . [...]
[...] Zwischenfazit: Die zuerst schöne und ziemlich beliebte Königin hatte sich in die unbeliebte, eben gehasste Königin verwandelt. Das liegt hauptsächlich daran, dass sie bisher ein unbewusstes Leben geführt hatte, ohne über die Folgen nachzudenken. Ihre Beziehung zu Frankreich ist vor allem eine Ursache ihres unüberlegten Lebens am französischen Hofe. Der zweite Teil ihres Lebens am Hofe ist nur die logische Antwort auf die erste unbewusste Lebenszeit in Versailles. Wie lässt sich das erklären? Welche Bedeutung hat es für die Zukunft? II- Wohin führte ihr Handeln am Hofe? [...]
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