Benito Amilcare Mussolini (1883-1945) war Diktator Italiens von 1922 bis 1943 und gilt als Begründer des Faschismus.
Im Gegensatz zu Adolf Hitler, plubiszierte Mussolini seine politische Programmschrift nur 1932. Zu diesem Zeitpunkt war es ihm schon gelungen, den Faschismus in die italienische Gesellschaft zu implantieren und einen autoritären Machtstaat aufzubauen.
Im ersten Kapitel seines Werkes, La Dottrina Del Fascismo, erklärt der Duce die Philosophie des Faschismus und dessen Welt-und Menschenanschauung. Dabei betont er die inhärente Wahrheit seiner Doktrine, die er religiös, moralisch und ethisch bewertet, und weist auf die Beziehungen zwischen Individuum und Gemeinschaft hin. Doch besonders wird die totalitäre Staatsauffassung dieser Doktrine betont, die sich als antiindividualistisch und antidemokratisch erweist. Daher kann man sich folgende Fragen stellen:
Wie stellt sich Mussolini seine faschistische Gesellschaft vor und wie will er seine Ideologie legitimieren? Was genau erzielt er beim Beschreiben des Geistes des Faschismus? Wie konnte er damals den Faschismus durchsetzen und Begeisterung in Italien aber auch in ganz Europa erwecken?
[...] Für Mussolini legitimiert die Oberhoheit dieser Doktrine ihre Dominanz über alle andere Werte. Selbst wenn die Merheit der Bevölkerung nicht zustimmt, muss der Staat sie vertreten und verbreiten. Denn angesichts seines Wahrheitspostulats erfüllt der faschistische Staat den Wille des gesamten Volkes und der Nation. Der totalitäre Staat behütet die Integrität der Nation, indem er den Menschen ein einziges und allmächtiges Bewuβtsein aufzwingt. Die Nation ist deshalb nicht als eine Rasse oder als ein Territorium zu verstehen, sondern als eine Gruppe, dessen Kohäsionskräfte auf einer alleinigen Idee beruhen. [...]
[...] Der Mensch ist nicht mehr als Individuum zu verstehen, sondern nur im Sinne der Gesellschaft und der Nation zu erfassen. Ziel des Diktators ist es also, eine antiindividualistische Vorstellung des Menschen zu errichten. Als Angehöriger der Nation, ist jeder der selben Mission verpflichtet dans une même mission“). Die Idee des Schicksals schlieβt jede Devianz aus und dient als Integrations- und Mobilisierungsfunktion, die den Patriotismus verstärkt und sogar Opferbereitschaft für das Vaterland legitimiert la mort même“). Identifizierung zu diesem System wird durch die aktive Beteiligung des Einzelnen; Dieser behält anscheinend an Eigeninitiative, zum Beispiel durch die Arbeit, die als Symbol des neuen Menschen gilt. [...]
[...] Es handelt sich hier jedoch nicht um ein „tägliches Pläbiszit“ wie bei Ernest Renans Theorie, denn die Nation entsteht nicht durch das Volk, sondern sie wird von Oben herabgebildet. Der Staat wird durch Mussolini als die notwendige Bedingung zur Existenz der Nation dargestellt. Nebenbei kritisiert er die Primordialisten n'est pas la nation qui crée l'Etat, comme dans la vieille conception naturaliste“) und betont die unentbehrliche Rolle des Staates : der Staat fördert die notwendige moralische Infrastruktur und ermöglicht die Konkretisierug des politischen Willens. Es handelt sich hier um eine strategische Behauptung, denn sie rechtfertigt eine kontinuierliche Expansion der Staatsgewalt organisation et une expansion“), die zum Totalitarismus führt. [...]
[...] Jeder soll sich an diesen Prozess beteiligen, der eigentlich Mussolinis gewünschte Gleichschaltung der Masse verbirgt. Zur verwirklichung seiner faschistischen Politik betont Mussolini die absolute Suprematie des Staates über die gesamte Gesellschaft est dans l'Etat). Daher ist seine Staatsauffassung totalitär l'orbite de l'Etat“), in dem Sinne, dass er auf allen Ebenen der Gesellschaft eingreift. Durch Mobilisierung, Indoktrination und sogar Politisierung des Privatlebens umfasst er das gesamte Leben der Bürger. Er transzendiert Parteien, Klassen und so alle gesellschaftliche, soziale und witschaftliche Gegensätze. [...]
[...] Durch Abgrenzung gegenüber Kapitalismus und Individualismus erscheint der Faschismus als der Erretter des Volkes. Ende der 20er hatte die Wirtschaftskrise den Antiliberalismsus verstärkt, daher galt die idealisierte Freiheit des 19. Jahrhunderts nicht mehr als erwünschte Triebfeder der Gesellschaft, denn die Bürger sehnten sich nach staatliche Betreuung. Auf opportunistischer Weise antwortete der italienische Diktator auf diese Forderungen, indem er seine Doktrine als spirituell und religiös bezeichnet. Durch seine autoritäre Ideologie, errichtet der Faschismus ein sittenstrenges Glaubenssystem („Aucune action n'échappe au jugement dass die Menschen moralisch beaufsichtigt. [...]
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