Die Bewegung Mai 1968 hat die ganze Welt berührt. Ich werde zunächst eine kurze Chronologie skizzieren. Durch zwei Länder ist diese Bewegung nach Europa gekommen und durch die amerikanische Musik und Kultur wurde die europäische Jugend stark geprägt und beeinflusst. Die Situation im Frankreich vor der Revolution ist von Langweile geprägt, deren Hintergründe ich vorstellen werde. Der zweite Teil meiner Arbeit befasst sich mit der studentischen Bewegung, hinsichtlich der soziolo-gisch-wirtschaftlichen Ebenen, der Bewegung des 22. März, der Nacht der Barrika-den, bis hin zum Generalstreik. Ganz Frankreich streikt, Schüler, Arbeiter, Studenten. Der Konflikt mit der Staatsmacht soll durch das Grenelle-Abkommen entschärft und gelöst werden. Es gibt viele Gesprächsrunden und Treffen. Streikende und Politiker treffen sich im Charlety-Stadion. Im dritten Teil der Arbeit wird die Frage der Intellek-tuellen als Wortführer der jungen Generation aufgeworfen, die von Sartre als Neue Linke bezeichnet wird und schließlich die Auseinandersetzung zwischen Sartre und Raymond Aron betrachtet, zwei Persönlichkeiten dieser Zeit, der eine politisch sehr engagiert, der andere eher zurückgezogen mit einer fortschrittlichen Politik, aber oh-ne revolutionäre Ideen. Im darauf folgenden Teil werde ich die neuen Ideen, die die Bewegung einführt oder durch die die Bewegung sich entwickelt beleuchten. Unter anderem werde ich die Frage der Frauen genauer betrachten bzw. der Frage nach Sexualität und Repression. Es sind einige Verbesserungen in diesem Bereich festzu-stellen. Daher werde ich näher auf die bürgerlichen Rechte der Frauen eingehen und schließlich Bewegungen der Frauenbefreiung in den Vereinigten Staaten, Women's lib, in Frankreich, MLF und MLAC illustrieren.
[...] Scheinbar stellt die Gewaltanwendung seitens des Staates das letzte Mittel dar, um dieser Konfrontation Herr zu werden. Gegen 2 Uhr wird den Ordnungskräften der Befehl erteilt, die Barrikaden zu beseitigen und die Demonstration aufzulösen Polizisten gehen mit Tränengas gegen die Demonstranten vor. Bürger versuchen mit Wasser das Gas und den Rauch aufzulösen. Extrem gewalttätige Krawalle spielen sich auf den Straßen ab. Barrikaden stehen in Flammen, Autos brennen. Bis 4 Uhr morgens gleicht die Straße Ulm einem Schlachtfeld ein Bild der Zerstörung. [...]
[...] SMIG (salaire minimum interprofessionnel garanti): Mindestlohn. CGT (Confédération générale du travail): Allgemeiner Gewerkschaftsbund. CFDT (Confédération Française Démocratique du Travail): französischer demokratischer Arbeitsbund. PSU und FGDS (Fédération de la gauche démocratique et socialiste): parlamentarische Linke. JC (Jeunesse Communiste): kommunistische Jugend. JCR (Jeunesses communistes révolutionnaires): kommunistische revolutionäre Jugend. OAS (Organisation Armée secrète): eine bewaffnete terroristische Bewegung für das französische Algerien, im April 1961 nach dem Algierputsch gegründet. Simone de Beauvoir (1908 1986): Sie war eine Intellektuelle, Schriftstellerin und hatte eine Beziehung mit Jean-Paul Sartre. [...]
[...] Mai die Arbeit ruhen. Das ganze Land ist praktisch lahm gelegt. Der Premierminister Georges Pompidou und sein Berater Jacques Chirac finden schrittweise Möglichkeiten, um die sozialen Konflikte zu entschärfen. Es wird ein Abkommen geschlossen, das die Löhne, eine Erhöhung des Mindestlohnes[3] (Smig), die Verringerung der Arbeitstunden pro Woche, die Absenkung des Rentenalters und die Gründung einer Betriebsgewerkschaft garantiert Grenelle Benoit Frachon vertritt zusammen mit Georges Séguy und Henri Krasucki die CGT[4]. Zunächst akzeptiert die Regierung eine Erhöhung des Smigs um ein Drittel. [...]
[...] Der Protest konzentriert sich vor allem auf die Kritik der Rolle der gesellschaftlichen Wissenschaft und besonders auf die Soziologie im kapitalistischen System Der Bewegung des 22. März Die Medien verbreiten die Information, dass streikende Gewerkschaften und andere studentische Gruppierungen überall auf der Welt die Ordnung stören. Militante Mitglieder der CVN[1] besetzen am 22. März die Bank American Express. Studenten aus Nanterre werden verhaftet. Um diese freizulassen besetzen 142 Studenten den Ratsaal der Universität und schreiben das Manifest der „Bewegung des 22. März“. [...]
[...] Nach 1968 gründet er die „proletarische Linke“, maoistisch geprägt, ist er 1970 im Untergrund tätig. Geismar wird verhaftet und ins Gefängnis geschickt, wird aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Er beginnt endlich eine studentische Karriere und arbeitet weiter an der Universität. Jacques Sauvageot ist zum Zeitpunkt der Krawalle 25 Jahre alt und studiert Kunstgeschichte. Er ist ebenfalls Mitglied der PSU und hat als Vorsitzender die Verantwortung für die UNEF. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist er Direktor der Kunsthochschule (Les Beaux Arts) in Rennes (Nordfrankreich). [...]
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