Nachdem sie die Shoah und die Gräuel des 2. Weltkrieges entdeckt hatte, stand die Weltgemeinschaft 1945 unter Schock. In diesem Zusammenhang war der Aufbau von neuen politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen erforderlich. Dem US-Präsidenten Roosevelt nach sind die Amerikaner für den Frieden in der Welt verantwortlich. In diesem Kontext übernahmen die USA die Führung in den Verhandlungen für den Aufbau einer neuen Weltordnung. In Europa geschah dies mit dem ERP-Plan (European Recovery Program oder Marshall-Plan).
Um die Errichtung eines neuen Währungs- und Wirtschaftssystems und seiner künftigen Institutionen (IWF und Weltbank) zu ermöglichen, wurde die Konferenz von Bretton Woods im Jahre 1944 gehalten. Kurz darauf fingen die UN-Vorbereitungskonferenzen an, die zum Aufbau einer Weltorganisation zur Wahrung der internationalen Sicherheit führen sollten. Diese Weltorganisation sollte United Nations Organization (UNO) heißen.
Nachdem die USA und die Sowjetunion ihre Kräfte im Rahmen einer Anti-Hitler-Koalition zusammengebracht hatten, kam es zu einer Annäherung der beiden Großmächte. Die damit entstehende Zusammenarbeit sollte zum Frieden in der Welt und zwischen den Nationen führen. Roosevelt hatte in einer Kongressrede 1941 sein Konzept der „Vier Freiheiten“ erläutert. Nach Roosevelts Ansatz konnte man Hitlers Regierung als eine „Tyrannei“ bezeichnen, die eine Gefahr für die internationale Demokratie darstellte. Die internationale demokratische Komponente war also schon vorhanden, als die Atlantik-Charta, die zur Grundlage der UN-Charta von 1945 wurde, 1941 veröffentlicht wurde.
Die beiden Großmächte USA und UdSSR konnten sich über die Gründung der UNO einigen, doch scheiterte die neue internationale Institution in der Durchsetzung des Friedens in der Welt. Sie schaffte es nicht, die Blockbildung und den Ausbruch des Kalten Krieges zu verhindern. Die Entfesselung eines Konfliktes neuer Art ergab sich in der Form einer Opposition zwischen entgegengesetzten Organisationen zur wirtschaftlichen, militärischen und politischen Kooperation in den beiden West- und Ostblöcken.
[...] 1945-1993, Bonn S. 240-241 In GASTEYGER, S. [...]
[...] Letztendlich wurde der Sizt der UNO am New Yorker East River 1952 aufgestellt. Die UNO setzt sich aus einem komplexen System von souveränen und nicht- souveränen Organen zusammen. Zunächst besteht die Generalversammlung, das zentrale politische Beratungsorgan, aus den Vertretern aller Mitgliedsstaaten mit je einer Stimme. Sie kann nur Empfehlungen aussprechen. Weiterhin ist das bedeutendste Organ der Sicherheitsrat. Das ist der Kern des ganzen Systems. Der Rat „kann für alle Mitglieder verbindliche Beschlüsse fassen, zum Beispiel Sanktionen verhängen oder UN- Friedenstruppen („Blauhelme“) entsenden. [...]
[...] Staat seine Ratifizierungsurkunde hinterlegt hatte, trat die UN-Charta am 24. Oktober 1945 endgültig in Kraft. Dieses Datum gilt als der Tag der Vereinten Nationen. Die UN-Charta setzt sich aus einer Präambel und 19 Kapiteln mit 111 Artikeln zusammen. Im Gegensatz dazu zählte die Satzung des Völkerbundes nur 26 Artikel. Die Kapitel beschäftigen sich mit den verschiedenen Hauptorganen der UNO (siehe II. B.) aber auch mit den konkreten Maßnahmen bei Bedrohung oder Bruch des Friedens sowie ihren Zielen und Grundsätzen. Die UN-Charta erschien auch als mehr verpflichtend als der Völkerbundspakt. [...]
[...] Frage des UNO-Beitritt Chinas). „Nichts lähmt(e) die UN in den Zeiten des Kalten Krieges so sehr wie das Vetorecht“[4] 235-mal machten die fünf ständigen Mitglieder bis zum Jahre 1989 davon Gebrauch, am häufigsten die UdSSR mit 115 Njets. Es folgten die USA, die 69 Vetos einlagen, meist zugunsten Israels. Als Beispiel für die Ohnmacht der UNO in den 1940er Jahren möchte ich die Frage des nuklearen Wettrüstens nennen zünden die Amerikaner über Hiroshima die erste Atombombe, ab 1949 besitzen die Sowjets und wenig später auch die anderen drei Sicherheitsratsmitglieder die Atombombe, ohne dass die UNO intervenieren kann. [...]
[...] Gründung der UNO und Blockbildung Einleitung: Vorgeschichte der UNO Nachdem sie die Shoah und die Gräuel des 2. Weltkrieges entdeckt hatte, stand die Weltgemeinschaft 1945 unter Schock. In diesem Zusammenhang war der Aufbau von neuen politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen erforderlich. Dem US-Präsidenten Roosevelt nach sind die Amerikaner für den Frieden in der Welt[1] verantwortlich. In diesem Kontext übernahmen die USA die Führung in den Verhandlungen für den Aufbau einer neuen Weltordnung. In Europa geschah dies mit dem ERP-Plan (European Recovery Program oder Marshall-Plan). [...]
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