Louise Weiss ist 1893 in Arras (Pas-de-Calais) geboren und stammt aus einer kosmopolitischen Familie, die von Anfang an ihr europäisches Schicksal bestimmt. Ihr Vater ist ein typischer elsässicher Protestant und die Anreihe ihrer Mutter besteht aus jüdischen „Mitteleuropäern“. Die Bezeihungen mit zu den Verwandten, die in München, Mannheim, Frankfurt, Prag oder Wien erfolgreich sind, treiben sie dazu, sich europäisch zu fühlen. Die Urgrossmutter von Louise Weiss hat die deutsche Sprache nie verlassen, und das kleine Mädchen lässt sich von seinem geliebten Grossvater in seinem Interesse an Esperanto hinfortreissen. Auch die Ausbildung von Louise Weiss ist mustergültig : die Kenntnis fremder Sprachen gehört zu der klassischen aristokratischen Erziehung. Deshalb ist sie mit dem Diplom der Universität Oxford ausgezeichnet und hat in der Haushaltungsschule der Herzogin von Baden studiert, bevor sie 1914 die „Agrégation de littérature“ besteht. Diese Erziehung hat ihr die Möglichkeit gegeben, verschiedene Rolle in ihrem Leben zu erfüllen : Journalistin, Schriftstellerin, Feministin, Abgeordnete,... Hier wird aber nur die europäische Facette ihres Engagements behandelt werden.
Obwohl viele ihren Name sofort als den Namen einer wichtigen Europäerin erkennen, sind ihre Verwirklichungen oft verkannt. Ihr zu Ehren trägt jedoch das neue Palais, das seit 1999 das Europäische Parlament in Straßburg beherbergt, den Namen "IPE IV-Bâtiment Louise Weiss". Aber was hat sie für die Sache Europas wirklich gemacht ? Ist sie ungerecht in der Verborgenheit geblieben, oder ist sie nur ein Symbol ohne konkrete Realität ?...
[...] Louise Weiss : die unbekannte Gründungmutter ? Louise Weiss ist 1893 in Arras (Pas-de-Calais) geboren und stammt aus einer kosmopolitischen Familie, die von Anfang an ihr europäisches Schicksal bestimmt. Ihr Vater ist ein typischer elsässicher Protestant und die Anreihe ihrer Mutter besteht aus jüdischen „Mitteleuropäern“. Die Bezeihungen mit zu den Verwandten, die in München, Mannheim, Frankfurt, Prag oder Wien erfolgreich sind, treiben sie dazu, sich europäisch zu fühlen. Die Urgrossmutter von Louise Weiss hat die deutsche Sprache nie verlassen, und das kleine Mädchen lässt sich von seinem geliebten Grossvater in seinem Interesse an Esperanto hinfortreissen. [...]
[...] In jeder Zeitung werden auch offizielle diplomatische Dokumente in extenso veröffentlicht. Dadurch versucht sie, die europäische Idee in Frankreich und auch im Ausland zu verbreiten : im August 1925 übersetzt sie 7 Auflagen der Europe nouvelle auf Englisch, damit Angelsachsen die Stimme Frankreichs hören und zuhören“[2]. Eine Rundfahrt als Vortragende in den Vereinigten Staaten mit Richard von Coudenhove- Kalergi ergibt sich daraus. Durch ihre Schriftstücke bekämpft sie immer wieder den Krieg : L'Europe nouvelle wird während 16 Jahren für Louise Weiss ihre Hauptmitttel, um den europäischen Pazifismus und den Völkerbund zu unterstützen, und um ihre „europäistichen“ Auffassungen zu beweisen. [...]
[...] Aber ihr wichtigstes Projekt ist eine Reise nach Russland ist sie eine der ersten Journalisten, die seit der Bolchewistischen Revolution die Grenze überschreiten. Trotz der gegenwärtigen Gefahr erlaubt sie sich fast alles. Aus diesem Abenteuer zieht sie vor allem einen tiefen Antikommunismus, der nach dem Zweiten Weltkrieg für ihre Anschauung Europas wichtig sein wird. Insgesamt zeigen diese verschiedene Reisewege, inwiefern Louise Weiss Europa als eine grenzlose Gesamheit betrachtet. Die Verteidigung des Friedens erscheint ihr als eine Pflicht, die immer schwerer zu erfüllen ist. [...]
[...] Europa als geographische Realität : Pazifismus und uropeanismus Schon früh, dank ihrer Familie, war Louise dessen bewusst, dass Europa eine untrennbare Gesamheit ist. Trotz des Ersten Weltkrieges glaubt sie weiter an ihr Vorbild. Ihr starker Pazifismus wird von der Schaffung des Völkerbundes begeistert. Er ist zweifellos ein Ort, wo die Meinungen sich aüssern und konfrontieren, und trägt deshalb zu dem Auftauchen eines europäischen Modells bei. Sie will kämpfen, damit diese neue Organisation den ganzen Kontinent befriedet, und damit sie das Problem der kollektiven Sicherheit und der Entschädigungen auf berechtigte Grundlage löst. [...]
[...] Sie fördert eine Koföderation mit gewählten Abgeordneten, die die nationalen Souveränitäten begrenzen sollten. Unter anderen Massnahmen schlägt sie die Schaffung einer europäischen Identität vor. Sie glaubt an die besondere Rolle der Jugend. In einem Leitartikel[4] erwähnt sie die Idee einer europäischen Armee. Ihr Verhältnis zu Jean Monnet, den sie 1914 in Bordeaux getroffen hatte, ist beruhigt, seitdem die „Entsündungszeit“ von Louise nach dem Krieg vorbei ist. Ein Brief vom Gründer der EGKS bezeugt ihre gemeinsame Ziele und Hoffnungen. Aber Louise Weiss will etwas anderes als nur eine hoffnungsvolle Idealistin sein. [...]
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