Dieser Text wurde 1947 von Friedrich Stampfer geschrieben. Es handelt sich um den 30. Januar 1933. Friedrich Stampfer war ein sozialitischen Militant, der bei der Zeitung „Der Vorwärts“ arbeitete. In diesem Abschnitt behauptet er, dass die Folgen der nationalsozialistichen Regierung alle „propagandistischen Geschichtslügen“ waren. Die Wiederherstellung des deutschen Nationalstolzes, die von der NSDAP eingeführt wurde, war nur Lügen, denn die Wirkungen waren keineswegs wahr sondern nur Propaganda. Denn Deutschland an den Wirkungen der Weltwirtschaftskrise litt, sollte die Naziregierung dem Volk eine Scheinsouveränität wieder geben, damit sie der Regierung vertrauen und die Ideologie der NSDAP annehmen. Es war nur Demagogie, nur eine „Demokratie ohne Demokraten“. Für den Autor hätte nur eine sozialistische Regierung eine Lösung gefunden, um Deutschland aus der Krise zu ziehen. Die Blindheit des deutschen Volks war so schlimm, dass Deutschland unter einem nationalsozialistischen Regime abgefallen ist.
[...] Es gab somit von Anfang an einen antirepublikanischen Konsens, der erschwerend auf die demokratische Entfaltung wirkte. Die Weltwirtschaftskrise, die 1930 auf Deutschland übergriff, ist in Stampfers Argumentation der Grund für das Ende der Republik. Die Krise, die sich durch Massenarbeitslosigkeit und Deflation äußerte, führte zu einem Bruch der Großen Koalition unter Reichskanzler Müller die sich nicht auf eine Finanzierung der Arbeitslosenversicherung über Steuererhöhungen einigen konnte. Zudem wurden keine entsprechenden Gegenmaßnahmen eingeleitet, beispielsweise eine Abwertung der Mark oder die Investition des Staates in die Volkswirtschaft. [...]
[...] Das Kleinbürgertum, niedere Beamte, Arbeiter, die sich in ihrer Existenz gefährdet sahen, konnten damit angesprochen werden. Außerdem agitierte die NSDAP gegen den Versailler Vertrag, der von den Nationalen als „Schmach“ und Last nach dem ersten Weltkrieg empfunden wurde. Durch die häufigen Regierungswechsel und Wahlen in der Zeit von 1928- 1933 war ein großer Unmut in der Bevölkerung vorhanden. Hitler, der Ordnung und Ruhe versprach, welches Tugenden aus dem Kaiserreich waren, konnte damit Zuspruch gewinnen. Der antirepublikanische Kurs, der immer wieder offen bei Veranstaltungen betont wurde, lockte konservative Wählerschaft, die die ungeliebte Republik beseitigt haben wollte und sich eine monarchische Ordnung wie im Kaiserreich erhoffte. [...]
[...] Hitler, der zu damaliger Zeit ein moderner Mensch war und zur Propaganda den Rundfunk und Flugzeuge einsetzte, war auf Grund seiner neuartigen Methoden, nicht so leicht zu durchschauen. Das totalitäre System, welches folgte, war etwas völlig neuartiges, was sich die Menschen damals nur schwer vorstellen konnten. Die innerpolitische Zerstrittenheit der Weimarer Parteien begünstige anfangs die Machtergreifung Hitlers und machte es später sehr schwer, eine Koalition gegen Hitler aufzustellen. Viele der Weimarer Parteien waren gegen die Republik, aber keine für eine Diktatur der NSDAP. Von daher kann die Aussage Stampfers als zutreffend angesehen werden. [...]
[...] Frage 2 - Bestimmen Sie den politischen Standort Stampfers, und formulieren Sie zusammenfassend die Intention des Textes. Aus diesem Text nimmt man an, dass Stampfer eher ein Sozialist ist, denn er einerseits verunglimpft die Nationalsozialistiche Regierung, die ganze Propaganda, und die politische Lügen der Partei, und andrerseits lobt er die Sozialistiche Partei. Die Intention des Textes ist zu verunglimpfen die NSDAP und zu brandmarken die Lügen der Partei. Die Blindheit des deutschen Volks wird auch bemerkend kritisiert, das können wir sehen mit dem Satz „Deutschland schlitterte in die Hitler-Diktatur, wie es 1914 in den Weltkrieg geschlittert das wir nun analysieren werden. [...]
[...] Stampfer steigt bei den Erfolgen der Weimarer Republik ein. Er fasst zusammen, dass die schlechte Lage, in der sich Deutschland nach dem ersten Weltkrieg befand, verursacht durch die Regierung Kaiser Wilhelm II. und die Militärdiktatur unter Ludendorff, mit den republikanischen Kräften, die von der SPD ausgingen, wieder zur gleichberechtigten Großmacht zurückgekehrt sei. Als Beispiele dazu werden der Sitz im Rat des Völkerbundes, die Beendigung der Reparationszahlungen und die Räumung der alliierten Truppen aus dem Rheinland angeführt. Die Republik habe die gefühlte Schmach von der Niederlage des Weltkriegs behoben und wichtige Neuerungen für Deutschland gebracht, zu denen er das Ende der politischen Klassenprivilegien, aber auch die Gleichberechtigung von Mann und Frau als Staatsbürger zählt. [...]
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