Ab 1968 entstand in der Bundesrepublik Deutschland eine Reihe von linksterroristischen Organisationen, unter denen die Rote Armee Fraktion die bekannteste war. Die RAF fand ihre Wurzeln in den außerparlamentarischen Bewegungen dieser Zeit, vor allem in den Studentenbewegungen. Wegen der Beteiligung an der Brandstiftung von zwei Kaufhäusern in Frankfurt am Main hatte Andreas Baader eine dreijährige Haftstrafe zu verbüßen. Jedoch wurde er am 14. Mai 1970 dank Ulrike Meinhof und seinem Anwalt Horst Mahler mit Waffengewalt befreit. Dies war die Geburtsstunde der RAF. Sie verübte mehrere Anschläge in der Bundesrepublik (meistens gegen US-Militärgebäude) und Attentate auf Repräsentanten des Staates und des Kapitalismus. Die Organisation blieb bis zu ihrer Auflösungserklärung im März 1998 tätig.
„Ob es richtig ist, den bewaffneten Widerstand jetzt zu organisieren, hängt davon ab, ob es möglich ist; ob es möglich ist, ist nur praktisch zu ermitteln “. Diese berühmte Maxime der RAF weist darauf hin, dass die Mitglieder keine im Voraus geplante Strategie ihrer Aktionen entwickelt hatten. Es scheint, als wollten sie ohne Erfahrung versuchen, eine Stadtguerilla zu führen. In diesem Zusammenhang kann man sich also zu Recht fragen, ob die RAF wirklich als eine organisierte Gruppe, die die Gesellschaft verändern konnte, betrachtet werden kann. Welche waren die wichtigsten Motivationen der Mitglieder der RAF?
Um auf diese Frage näher einzugehen, ist es interessant, sich zunächst mit der RAF-Ideologie, die auf eine offensichtlich politisch organisierte Vereinigung schließen lässt, zu beschäftigen. Danach muss diesen Schein relativiert werden, insofern als die einzelnen Charakteristika der RAF-Mitglieder der Zeit genauer unter die Lupe genommen werden müssen. Es wird von der 3. Generation nicht gesprochen werden.
[...] Das wird manchmal als ein Beweis dafür betrachtet, dass die Aktionen der RAF gescheitert waren. résultat de leurs attentats a été exactement à l'opposé de leurs espérances“[13] schrieb der französische Journalist Bernard Volker. Die Taten der RAF hatten nämlich einerseits eine Gegenreaktion des Staates verursacht und den Ausbau eines „Überwachungsstaates»[14] gefördert; andererseits hatten diese Anschläge keine Sympathie im Volk erzeugt, im Gegenteil: Die Bürger wurden von der RAF überzeugt, dass alles, was sich auf der linken Seite der Sozialdemokratie befand, schrecklich war. [...]
[...] Wegen der Beteiligung an der Brandstiftung von zwei Kaufhäusern in Frankfurt am Main hatte Andreas Baader eine dreijährige Haftstrafe zu verbüßen. Jedoch wurde er am 14. Mai 1970 dank Ulrike Meinhof und seinem Anwalt Horst Mahler mit Waffengewalt befreit. Dies war die Geburtsstunde der RAF. Sie verübte mehrere Anschläge in der Bundesrepublik (meistens gegen US-Militärgebäude) und Attentate auf Repräsentanten des Staates und des Kapitalismus. Die Organisation blieb bis zu ihrer Auflösungserklärung im März 1998 tätig. es richtig ist, den bewaffneten Widerstand jetzt zu organisieren, hängt davon ab, ob es möglich ist; ob es möglich ist, ist nur praktisch zu ermitteln[1]“. [...]
[...] Danach muss diesen Schein relativiert werden, insofern als die einzelnen Charakteristika der RAF- Mitglieder der Zeit genauer unter die Lupe genommen werden müssen. Es wird von der 3. Generation nicht gesprochen werden. Einerseits erscheint die RAF als eine organisierte politische Gruppe, insofern als sie eine starke Organisation hatte: „Ensslins Zelle war das Sekretariat, und zusammen mit Baader bildete sie den Stab der RAF, dessen Befehlen [ ] alle RAF-Mitglieder bis in den Tod zu gehorchen hatten unter Strafe des Ausschlusses aus der Gruppe“[2]. [...]
[...] Die Ideologie der RAF war vor allem durch einen starken Antiimperialismus geprägt. Ziel der Gruppe war es deswegen, die US- Militärpräsenz in der BRD zu bekämpfen. Den Mitgliedern der RAF nach war die „Kolonisierung“ Westdeutschlands durch die US-Besatzer nach dem Krieg nicht anders geschehen, als „gegenüber der autochthonen Bevölkerung eines besetzten Landes in der Dritten Welt“[3]. Die Amerikaner wurden von der RAF als Hauptfeind betrachtet: Baaders Brandstiftung der Kaufhäuser 1968 in Frankfurt am Main rechtfertigte er durch den Vietnamkrieg. Dazu wurden mehrere Anschläge der RAF gegen US-Militäreinrichtungen in der BRD verübt. [...]
[...] Die RAF-Anhänger sprachen von einer befreienden Gewalt, wie in der Dritten Welt. Peter Brückner behauptet sogar, dass es viele Ähnlichkeiten zwischen der deutschen Metropolen-Guerilla der RAF und den Palästinensern gab. Er spricht unter anderen von einer „Ortslosigkeit“ und einer „sozialen Bodenlosigkeit“[10]. Übrigens wurden die RAF-Mitglieder Anfang der 1970er Jahre in palästinensischen Trainingscamps in Jordanien militärisch ausgebildet. Die RAF war sich dessen bewusst, dass Kritik an ihrer Sicht der deutschen Gesellschaft geübt werden würde. Deshalb bewertete sie das Argument, die Bundesrepublik sei nicht Lateinamerika, als einen „Ausdruck der menschlichen Kälte und intellektuellen Arroganz gegenüber den Problemen des Volkes hier“[11]. [...]
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