Der Begriff „Harkis“ steht heute allgemein für „l'ensemble des personnes de souche arabe ou berbère qui ont eu un comportement profrançais durant la guerre d'Algérie, en raison duquel elles ont du quitter le pays lors de son accession à l'indépendance en optant alors pour la citoyenneté française », wie Mohand Hamoumou das am besten definiert. Dieser Begriff umfasst aber eine große Anzahl verschiedener Kategorien. Die „Supplétifs“ hatten im Algerienkrieg einen zivilen Status. Eine Unterkategorie dieser waren die Harkis, die am Anfang des Krieges als mobile Gruppen zum Schutz der lokalen Bevölkerung rekrutiert wurden und später für offensive Kommandos unter der Leitung von Offizieren benutzt wurden. Die Harkis, deren Status sehr instabil war, waren am Ende des Krieges 70 000. Dazu kommen die 20 000 Moghaznis, die zur Verteidigung der SAS („Sections d'Administrations Spécialisées“, Spezialisierte Verwaltungssektionen) eingesetzt wurden, die 10 000 Mitglieder der GMS („Groupes Mobiles de Sécurité“, mobile Sicherheitsgruppen) und die 60 000 Mitglieder der GAD („Groupes d'Autodéfense“, Selbstverteidigungsgruppe), die die lokale Zivilbevölkerung in den Douars (Dörfer) beschützen sollten. Neben diesen „Supplétifs“, für die man sich hier vor allem interessieren wird, gibt es noch die offizielle Soldaten, d.h. die Offiziere, die Militaires d'active und die Einberufenen, die 65 000 Menschen darstellen, und die Zivilisten, die wegen ihrer Lebensläufe (ehemalige Kämpfer für Frankreich) oder ihrer Ideologie auf der Seite Frankreich stehen, deren Anzahl auf 50 000 Menschen geschätzt wird. Insgesamt sind die Harkis also 285 000, mit ihren Familien ungefähr anderthalb Million Menschen. Auf der Seite des FLN („Front de libération Nationale“, Front der nationalen Befreiung) zählt man 1960 in der ALN, der Armee des FLN, zwischen 75 000 und 90 000 Menschen, gegen 158 000 Supplétifs. Dazu wird oft in den Zeugnissen festgestellt, dass es in denselben Familien Brüder gab, die in der ALN und als Supplétifs kämpften. Wenn man noch zusätzlich noch beachtet, dass die Algerier von den Franzosen als unterlegen betrachtet wurden und nicht die gleichen Rechte hatten wie die Franzosen, kann man sich also darüber wundern, dass so viele Algerier beschlossen haben, auf der französischen Seite zu kämpfen. Hinter diesem Engagement für Frankreich steht die Problematik der Identität der Harkis, die sich von ihrer Geburtsnation abgewendet haben, ohne aber von den Franzosen als ihre Gleiche anerkannt zu werden.
[...] Insgesamt sind die Harkis also mit ihren Familien ungefähr anderthalb Million Menschen[iii]. Auf der Seite des FLN („Front de libération Nationale“, Front der nationalen Befreiung) zählt man 1960 in der ALN, der Armee des FLN, zwischen und Menschen, gegen Supplétifs[iv]. Dazu wird oft in den Zeugnissen festgestellt, dass es in denselben Familien Brüder gab, die in der ALN und als Supplétifs kämpften. Wenn man noch zusätzlich noch beachtet, dass die Algerier von den Franzosen als unterlegen betrachtet wurden und nicht die gleichen Rechte hatten wie die Franzosen, kann man sich also darüber wundern, dass so viele Algerier beschlossen haben, auf der französischen Seite zu kämpfen. [...]
[...] Der Hauptgrund für die Wahl von vielen, der französischen Armee beizutreten, ist dennoch hauptsächlich die Missbräuche des ALN, der von der Bevölkerung in den Douars ständig Geld und Kriegssteuer forderte, und vor allem den muslimische Ehrenskodex mit Vergewaltigungen von Frauen und Gewalt gegen die Bevölkerung missbrauchte. Die Tradition in der ALN, dass jeder neue Rekrut vor seinem Eintritt mindestens einen Kolonialist oder einen Verräter ermorden sollte, führte zu einer großen Anzahl von Morden in den Dörfern. Die Mehrheit der Harkis ist also aus Angst vor den Missbräuchen des ALN auf die französische Seite getreten, um sein eigenes Leben und das seiner Familie zu schützen. [...]
[...] Das Identitätsproblem der Harkis ist also trotz der schritt-für-schritt Anerkennung ihrer Rechte durch Frankreich noch sehr aktuell. Bibliographie Méliani, Abd-El-Aziz, Le drame des Harkis, Perrin Roux, Michel, Les Harkis, les oubliés de l'Histoire, Découverte Azni, Boussad, Harkis, crime d'Etat, J'ai lu Carreras, Gilbert, On les appelait Harkis, et pourtant ils étaient Soldats de France, L'Harmattan Jauffret, Jean-Charles (sous la direction Des hommes et des femmes en guerre d'Algérie, Autrement Seite 360-375 Stora, Benjamin, Histoire de la guerre d'Algérie, Découverte Silvestre, Charles, Opération harkis in L'Humanité des 8. [...]
[...] Schluss Die Harkis haben also schon wegen ihrer ursprünglichen Wahl, das Französische Algerien zu verteidigen, unbewusst ihre Algerische Identität aufgegeben. Denn mit ihrer Benutzung von der Französischen Armee mit der absichtlichen Politik des „Algérianisation de la guerre“ während des Krieges haben sie ihre Algerische Identität völlig verloren, und waren von da an nicht mehr in der Bevölkerung integrierbar. Das Verhalten Frankreichs, das die Konsequenzen dieser Entwurzelung der Harkis hat nicht wahrnehmen wollen, und sich nicht um das Schicksal der Harkis nach der Abreise der Französischen Armee hatte kümmern wollen, hat zu der Schaffung eines Volkes ohne Identität geführt. [...]
[...] Damit zielte also Frankreich auf eine „Algérianisation de la guerre“[ix], der nicht mehr als ein Kolonialkrieg verstanden werden sollte. Mit dieser Politik wurde dieser Unabhängigkeitskrieg bald auch zu einem Zivilkrieg zwischen Algeriern, wie Jean-Charles Jauffret es behauptet. Abd- El-Aziz Méliani zieht in seinem Buch Le drame des harkis eine Parallele zwischen den Harkis und den „Djounouds“, den Kämpfern des ALN, die so ähnlich sind (beide „aime[nt] passionnément leurs gourbis, leur mechta, leurs ancêtres“, Seite die aber wegen des Krieges gegeneinander kämpfen müssen. [...]
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