Der „Chartismus“ entspricht einer englischen nicht nur sozialen sondern auch politischen Bewegung, die sich hauptsächlich zwischen 1838 und 1848 entwickelt hat. Der Name der Bewegung stammt aus einer Charta, in der die Chartisten ihre politischen Forderungen dargelegt haben. Der Begriff „Charta“ weist auf besondere geschichtliche Präzedenzfälle hin, wie die Magna Carta 1215, die einige Rechte des Menschen garantierte, oder die Charta von 1814 in Frankreich, die Voraussetzungen zur Monarchie feststellte. Sogar im Namen der Bewegung lässt sich also seine Wesensart sehen.
Meine Thesen sind infolgedessen folgende:
• These 1: Die Chartisten stammten aus verschiedenen sozialen Umfeldern, was eine große Heterogenität in ihren Meinungen zur Folge hatte, selbst wenn der politische Ausdruck ihrer Zwecke derselbe war.
• These 2: Diese Verschiedenartigkeit hat das Scheitern der Bewegung wegen innerer Streiten zur Folge gehabt.
Daraus ergibt sich meine Fragestellung:
-> Unter welchen Umständen entstand der Chartismus?
-> Welche strukturellen und konjunkturellen Faktoren führten die Bewegung zum Niedergang?
[...] Sie gaben dem Chartismus eine zunehmend sozialistische Ausrichtung. Beide kannten Karl Marx und Friedrich Engels persönlich und standen mit ihnen in Kontakt. Marx und Engels wiederum verfolgten aufmerksam die Entwicklung des Chartismus und kommentierten sie in Briefen und Artikeln. Fazit Der Chartismus weichte von seinen Prinzipien stetig ab. Während am Anfang die südenglische Proletarier und der radikale Mittelstand friedliche Mittel befürworteten, nahm der Chartismus eine gewalttätigere Wendung unter der Führung O'Connors und mit dem überwiegenden Einfluss der nordenglischen Arbeiter. Wegen dieser Abweichung verlor er seine politische Legitimierung, und ging nieder. [...]
[...] Dabei veranlassten O'Connor und O'Brien die Anwesenden nicht nur, die Petition zu unterzeichnen (was übrigens 1,25 Millionen Bürger tat), sondern auch das Recht des Volkes auf Bewaffnung anzuerkennen. Dies erschreckte die Chartisten des Bürgertums, meistens aus Südenglands; die Wichtigkeit der aus Nordenglands (die Zeitung O'Connors hieß Northern Star) und den schwarzen Städte kämpferische Arbeiter war fortan überwiegend. Als im Juli die Petition nicht vom Unterhaus erwägt wurde, brach in Newport ein bewaffneter Aufstand aus. Vierzehn Männer wurden getötet. Nach diesem Vorfall wurden einigen Chartistenführer (unter den befand sich O'Connor) verhaftet, und 79 ins Gefängnis gebracht, was die Bewegung schwächte. [...]
[...] Beide Parteien im Unterhaus (whigs und tories) lehnten die Schlüsselforderung (d.h. das allgemeine Wahlrecht) ab, so dass die ganze Petition mit 287 zu 49 Stimmens abgelehnt wurde. Aber die Tatsache, dass das Parlament die Petition erwägt hat, zeigt trotz allem den Fortschritt des Chartismus. Dies löste aber noch weitere Unruhen in ganz Großbritannien aus gründete O'Connor die Chartist Cooperative Land Company. Die Arbeiter könnten Anteile der Company kaufen, was zum Kauf von Ländereien benutzt wurde. O'Connor dachte nämlich, dass die sozialen Probleme der Arbeiter durch Landesbesitz gelöste werden könnten. [...]
[...] Das Jahr 1848 wird als der letzte Höhepunkt der Chartistenbewegung betrachtet. Die Chartiste-Unruhe war hauptsächlich auf die ökonomische Krise 1846-48 zurückzuführen. Am 10. April 1848 organisierte O'Connor eine Ansammlung in London, um eine neue Petition (der laut O'Connor Menschen unterzeichnet hatten) dem Parlament vorzustellen. Die Regierung untersagte aber den Arbeitern, die Themse zu überqueren. Sie fürchtete sich übrigens davor, dass die Bewegung eine gleiche Wendung wie in Frankreich (Révolution de Février) nahm. Dieser Maßnahme folgten Unruhen in manchen Städten (vor allem Manchester), die von der Polizei niedergeschlagen wurden. [...]
[...] ϖ Rémond, René. Le XIXe siècle 1815 1914, Introduction à l'histoire de notre temps 2. Editions du Seuil. Paris Darstellungen ϖ Vom Deutschen Bund zum Kaiserreich 1815 1871. Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung. Band 7. Reclam. Stuttgart ϖ Deuring-Matteufel, Anselm. Die deutsche Frage und das europäische Staatensystem 1815 1871. Oldenburg Auflage ϖ Rémond, René. Le XIXe siècle 1815 1914, Introduction à l'histoire de notre temps 2. Editions du Seuil. Paris ϖ Siemann, Wolfram. Neue Deutsche Geschichte, Vom Staatenbund zum Nationalstaat. [...]
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