Durch die Aufklärung zum Ende des 18. Jahrhunderts und schließlich die Industrialisierung, wurde das 19. Jahrhundert zu einem Jahrhundert bedeutender ökonomischer und sozialer Umwälzungen. Nach der Überwindung der absolutistischen Adelsherrschaft in Frankreich, entwickelte auch das aufgeklärte Bürgertum in den Nachbarnstaaten revolutionäre Ambitionen, und vor allem in den deutschen Fürstentümern. Einige ihrer Ziele waren die Befreiung von Ausbeutung, Unterdrückung und Leibeigenschaft. Für das Bürgertum selbst, das damals einflusslos war und den damaligen dritten Stand der Gesellschaft nach Aristokratie und Klerus bildete, war dies mit der Forderung nach wirtschaftlicher und politischer Emanzipation gegenüber den herrschenden Fürstenhäusern verbunden. Die Feldzüge von Napoleon Bonaparte verbreiteten europaweit auch Ideen der französischen Revolution, beispielsweise durch den Code Civil. Von vielen Intellektuellen wurden Napoleons Reformen begrüßt, allerdings schaffte er auch mit der Idee des Nationalstaats eine Grundlage für die Opposition gegen seine Herrschaft. Die Befreiungskriege führten letztlich zu seinem Sturz.
Nach dem Wiener Kongress begann ab 1815 mit der Phase der Restauration, die vom österreichischen Staatskanzler Metternich geprägt wurde, der Versuch der europäischen Fürsten, die Machtverhältnisse und das alte politische System wieder herzustellen, wie sie vor der französischen Revolution geherrscht hatten. In der Heiligen Allianz vereinbarten Österreich, Preußen und Russland, alle revolutionären und nationalstaatlichen Bewegungen zu bekämpfen. Unter dem Vorwand der Ermordung des Schriftstellers August von Kotzebue 1819, ließ Metternich in den Karlsbader Beschlüssen die Burschenschaften und alle anderen politischen Vereinigungen verbieten und führte eine umfassende Zensur ein. Auf die selbe Weise war das Wartburgfest vom 18. Oktober 1817 eine willkommene Gelegenheit, gegen liberale Kräfte.
Aber die Ideen und Ideale von bürgerlichen Freiheiten und nationaler Einheit hatten sich im Bürgertum festgesetzt. Die Bewegungen, die damals statt fanden, hatten verschiedene Ursache. Es gab tatsächlich die Nationalbewegungen, die ein einheitliches Deutschland forderte, die liberale Bewegungen, die um Freiheit kämpften, und die Arbeiterbewegungen, die sich für eine Verbesserung der sozialen Lage der Arbeiter einsetzten.
Diese letzte Bewegungsform, ihre Entwicklung und ihre Ziele während des ganzen Jahrhunderts, das heißt von 1815 mit dem Wiener Kongress bis dem ersten Weltkrieg, der einen bedeutenden Bruch in der Geschichte darstellt wären besonders interessant zu untersuchen. Diese Problematik ist absichtlich breit, um die gesamte Entwicklung der Arbeiterbewegungen bis zum ersten Weltkrieg, der zu einer neuen historischen Ära führt, näher zu betrachten. Probleme werden damit aufgeworfen: Wie wurde die Arbeiterbewegung des 19. Jahrhunderts gebildet? Wie hat sie sich in eine politische Form entwickelt? Und schließlich, hat sie ihre Ziele erreicht?
[...] Damit scheiterten die deutsche Einheit und die Reichsverfassung. In den Maiaufständen wurde versucht, die Verfassung in einigen Staaten und Regionen des Deutschen Bundes doch noch durchzusetzen, und darüber hinaus, einzelne Republiken zu installieren. Die Konfrontation zwischen Revolution und Konterrevolution führte in einigen Staaten zu einer bürgerkriegsähnlichen Eskalation. Das Scheitern der Revolution hat verschiedene Ursachen, unter anderem die Ablehnung der Kaiserkrone, der Streit um die Groß- oder Kleindeutsche Lösung, den zu großen Ideepluralismus, aber der wichtigste Grund ist, der vielleicht etwas unterschwellig ist, dass es zu einer bürgerlichen Mehrheit gekommen ist, die Angst vor politischen Mehrheitsentscheidungen durch den und vor Jakobinerterror[14] und Guillotine hatte, und deswegen zwar die Einheit und die bürgerliche Freiheit unterstütze, aber weniger die soziale Gleichheit. [...]
[...] Beck München Verlag, Band II, S S. Berstein, P. Milza, L'Allemagne de 1870 à nos jours, Armand Colin, S Thomas Nipperdey, Deutsche Geschichte 1866-1918, C.H. Beck München Verlag, Band II, S. 567-568 Thomas Nipperdey, Deutsche Geschichte 1866-1918, C.H. Beck München Verlag, Band II, S Thomas Nipperdey, Deutsche Geschichte 1866-1918, C.H. Beck München Verlag, Band II, S. [...]
[...] Die Arbeiterbewegung zwischen 1815 und 1914 Durch die Aufklärung zum Ende des 18. Jahrhunderts und schließlich die Industrialisierung, wurde das 19. Jahrhundert zu einem Jahrhundert bedeutender ökonomischer und sozialer Umwälzungen. Nach der Überwindung der absolutistischen Adelsherrschaft in Frankreich, entwickelte auch das aufgeklärte Bürgertum in den Nachbarnstaaten revolutionäre Ambitionen, und vor allem in den deutschen Fürstentümern. Einige ihrer Ziele waren die Befreiung von Ausbeutung, Unterdrückung und Leibeigenschaft. Für das Bürgertum selbst, das damals einflusslos war und den damaligen dritten Stand der Gesellschaft nach Aristokratie und Klerus bildete, war dies mit der Forderung nach wirtschaftlicher und politischer Emanzipation gegenüber den herrschenden Fürstenhäusern verbunden. [...]
[...] Sie garantierte jedem Arbeiter nach dem 70. Lebensjahr eine Rente, die sich aus der Versicherungsdauer und dem bisherigen Einkommen errechnete.[23] Auf diese Weise, wollte Bismarck der Sozialdemokratie ihre Grundlage entziehen und gleichzeitig die deutsche Bevölkerung zusammenhalten. Deswegen kann festgestellt werden, dass Bismarck ein Opportunist war: er gehörte nie einer bestimmten Partei an, um somit immer unabhängige Entscheidungen treffen zu können. Sein Ziel war, zuerst die Stabilität des Staates zu gewährleisten, und dafür nicht als Tyrann dargestellt zu werden. Er wollte also soziale Maßnahmen durchführen, damit das Volk sich nicht erhebt, und ohne den Sozialismus zu unterstützen. [...]
[...] Der Glaube, der alle bewegte, versammelte sie: gaben ihren politischen „Glauben“ weiter, und sie bildeten sich Meinungen in vielen Streitfragen ( ) Partei“ war für die Mitglieder so etwas wie Heimat.“[28] Dies lässt merken, dass die Partei, die die theoretischen Gründe der Bewegung lieferte, Fortbewegung dienend war. Die Theorie war also das Dasein der Partei, aber sie war entweder die Weltanschauung des Sozialismus, oder jene des Kommunismus. Dieser theoretische Hintergrund wurde nämlich 1891 im Erfurter Programm von Karl Kautsky und Eduard Bernstein verfasst. Der erste Teil entsprach dem Endziel der Bewegung und stellte der Marxismus als Theorie der Partei fest. Im zweiten Teil wurden die Nahziele behandelt, das heißt nämlich, radikalsozialen und demokratischen Reformpolitik. Die Theorie war die Revolution, aber die Praxis war, Reformen einleiten. [...]
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