Bei den Wahlen vom 1. März 1970 erreicht die SPÖ zum ersten Mal in der Zweiten Republik die relative Mehrheit: sie bekommt mehr Stimmen (48%) und Sitze (81) als die ÖVP (44% und 78 Sitze), und bildet eine SPÖ-Minderheitsregierung. Der Bundespartei-vorsitzende, Bruno Kreisky, wird zum ersten sozialistischen Regierungschef Österreichs.
Der Grund dafür ist aber nicht nur die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der ÖVP, sondern auch die tiefe Veränderung der sozialistischen Partei sowie ihre Integration in der Staatsstruktur seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Seit 1945 ist nämlich der Bezug auf Austromarxismus zugunsten der Sozialpartnerschaft und der Teilnahme an der Großen Koalition mit der ÖVP vernachlässigt worden.
Nach diesen ersten Wahlen von 1971 wird die Politik des sozialistischen Kanzlers das Gewicht der SPÖ auf nationaler Ebene ständig stärken: bei den Nationalratswahlen von 1971, 1975 und 1979 erreicht die Partei Kreiskys jedes Mal die absolute Mehrheit, und lässt die Wahlergebnisse der ÖVP immer schlechter werden.
Die „Ära Kreisky“ hat 13 Jahre gedauert, und hat einen enormen Einfluss auf das politische, soziale und kulturelle Leben Österreichs ausgeübt. Kreisky wird oft als „der österreichische Willy Brandt“ betrachtet, und ist gewissermaßen revolutionär gewesen.
In welcher Bereiche hat Bruno Kreisky sein Land modernisiert ? Inwiefern hat er eine Rolle in der Entstehung der österreichischen Identität gespielt ? Welche Aspekte seiner Politik haben die österreichische Gesellschaft dauerhaft geprägt ?
[...] Sie bildet aber keine Gegensätzlichkeit mit der Entspannungspolitik: für die Gewährleistung ihrer Unabhängigkeit lag das Interesse der kleineren und/oder neutralen Staaten im Ausgleich der Großmächte. Mit der Nachbarschaftspolitik hat Kreisky am besten ihre Rolle des Regierungschefs eines kleineren Staates gespielt, da er bei diesem Interessenausgleich aktiv mitgewirkt hat. Während diese aktivistische Politik am Anfang in den anderen europäischen Ländern mit Skepsis betrachtet wurde, wurde sie dann von allen Politikern praktiziert. - Drittens informelle Kontakte und Gespräche zwischen prominenten Politikern in Ost und West, um gegenseitiges Verständnis zu bilden, falsche Perzeptionen zu korrigieren und Kompromisschancen herauszuarbeiten. [...]
[...] Die Arbeitslosenrate ist bis 1982 immer zwischen und eingedämmt worden. Außerdem gilt oft die österreichische Sozialpartnerschaft als eine wesentliche Ursache für die Begrenzung der Inflation, insofern als sie Risiko, Lohn- und Gewinndruck minimiert. ( Durch diese verschiedenen Instrumente der Wirtschaftspolitik ist es Kreisky trotz der beiden Ölpreisschocke und der internationalen Rezession gelungen, Vollbeschäftigung, Wachstum und Preisstabilität in Österreich zu gewährleisten. Wenn man den Austrokeynesianismus vom Standpunkt des Erreichungsgrads der gesetzten Zielen betrachtet, ist er in der 70er zweifellos erfolgreich gewesen hat aber der Kanzler für die hohen Defizite büssen sollen lag der Anteil der Sozialausgaben am BIP („Sozialquote“) bei bei 26% im Jahr 1978 und bei fast Wegen der verschlechterten wirtschaftlichen Lage war Kreisky gezwungen, eine strenge Sparpolitik einzusetzen, um den Sozialstaat zu retten. [...]
[...] Die Ära Kreisky Österreich 1970 bricht die österreichische Große Koalition zusammen, als die ÖVP die absolute Mehrheit bei den Nationalratswahlen erreicht. Sie bildet also die erste einfarbige Regierung der Zweiten Republik und Dr. Klaus wird zum Kanzler. Die ersten Monate sind vielversprechend, aber ab 1968 erscheint Unzufriedenheit, hauptsächlich wegen Preissteigerungen und einer starken Fortschrittsfeindlichkeit der Regierung. Bei den Wahlen vom 1. März 1970 erreicht die SPÖ zum ersten Mal in der Zweiten Republik die relative Mehrheit: sie bekommt mehr Stimmen und Sitze als die ÖVP und 78 Sitze), und bildet eine SPÖ- Minderheitsregierung. [...]
[...] Zusammenfassend hat der Kanzler Kreisky dazu viel beigetragen, dass die Österreicher heutzutage auf ihr Land stolz sind. [...]
[...] In der Sozialpolitik der letzten Jahren der Ära Kreisky waren die Erfolge wegen der zweiten Ölkrise und der wirtschaftlichen Schwierigkeiten relativ bescheiden. Dennoch gab es noch Fortschritte auf Dallingers Betreiben. Nach dem Tod Weissenbergs (1980) hat der idealistische Sozialminister einige Reformen eingeführt: Nachtschicht-Schwerarbeitgesetz (1981), Verbesserung des Arbeitsverfassungsrechts, Ausweitung des Mindesturlaubs auf 5 Wochen, Arbeitszeitverkürzung von 45 auf 40 Stunden mit vollem Lohnausgleich, und Arbeitsruhegesetz (1983) Das Gesellschaftsreform Die Sozialpolitik der Ära Kreisky hat aber sich nicht nur auf das Arbeitsrecht und die soziale Sicherheit beschränkt. [...]
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