Seit der Wende von 1989-1990 und den Bestrebungen Polens, der Europäischen Union beizutreten, wird oft von der „Rückkehr“ Polens nach Europa gesprochen. Polen hat sich Jahrhundertlang als „Vorposten Europas“ begriffen, als Verteidiger der europäischen Zivilisation gegen die „asiatische Barbarei“, wie es im Aufruf zum polnischen Aufstand 1863 wörtlich heißt. In diesem Zusammenhang wird die wissenschaftliche Arbeit über die Geschichte Polens immer intensiver. Heutzutage gibt es wirklich, sowohl in Polen als auch in Russland, eine ungeheure Neugier, was die Geschichte der beiden Staaten oder Völker anbelangt. Diese Neugier kann man leicht erläutern: sie ist das Ergebnis einer Suche nach den Wurzeln ihrer eigenen Identität (das (rodina) auf russisch). In Russland versucht man heute die Kultur von vor der sowjetischen Zeit wieder zu finden, und in Polen möchte man die eigene Geschichte von der der Sowjetunion klar unterscheiden. Nach 1990 entsteht deshalb die Notwendigkeit die Vergangenheit beider Länder beziehungsweise die Russifizierungspolitik der Zaren Alexander II und Alexander III, die intellektuellen Bewegungen, die den Panslawismus unterstützen, und den ewigen polnischen Widerstand zu untersuchen, um die beiden Länder klar zu unterscheiden. Der Mangel an Archiv macht diese wissenschaftliche Arbeit schwerer, besonders in Bezug auf den polnischen Widerstand nach 1863.
[...] Sie glauben es sei nur Machtpolitik der Russen und sehen die Russifizierungspolitik in Polen und Litauen als Beweis dafür an. Dieses Misstrauen führt 1914 zu einer massiven Protestwelle in den meisten „nicht-russischen“ Gebieten. Es war damals und während der sowjetischen Zeit für viele klar, dass der Panslawismus unmöglich ist. Anatole Leroy-Beaulieu schreibt 1897: Panslawismus wäre so unmöglich wie der Panlatinismus“. Und ein Dichter im Exil 1947, Georgi Fedotov sagt: haben den multiethnischen Charakter Russlands nicht verstanden, wir wollten die Komplexität nicht sehen Die naive Idee einer friedlichen Expansion anstatt einer wilden Kolonialisierung war sowohl in der liberalen Intelligenzia als auch in den revolutionären Milieus verankert.“2 Es sind auf der polnischen Seite zwischen 5000 und 6000 Menschen während des Aufstandes gefallen. [...]
[...] Ein gutes Beispiel für das russische Herrschaftsstreben ist die Gründung 1860 der Hafenstadt Wladiwostok, deren Name übersetzt „Beherrsche den Osten“ heißt sieht Alexander der Zweite in Polen die Notwendigkeit vieles zu ändern, aber lediglich aus Selbstschutz, um seine Macht nicht durch eine Revolution zu verlieren. Als neuer Stadthalter wird der Bruder Alexanders Großfürst Konstantin eingesetzt. Der höchste Beamte, somit das Exekutivorgan des Zarats Polens wird 1862 Wielkopolski. Gleich zu seinem Amtseintritt erklärt er drei Verordnungen: Bauern und Gutsbesitzer sollen Zinsen an die Regierung entrichten. Die Juden werden befreit von jeglichen Beschränkungen, denen sie bis jetzt ausgesetzt waren. Sie können ihren Wohnort frei wählen und brauchen keine Sondersteuern zu zahlen. [...]
[...] De la Russie à l'Union soviétique : la construction de l'Empire 1462-1953, Carré Histoire, Hachette supérieur, Paris S., ISBN : 14/4707/7 - Riasanovsky, Nicholaus V . Histoire de la Russie : des origines à 1996, Robert Laffont, Bouquins, Paris S., ISBN : 2-221- 7751-2 - P. Sikorskaïa, Galina ; Mossounova, Tatiana G. ; Krouglova, Tatiania A. ; Gucher, Jeanne. La Russie des idées et des hommes, Editions CRDP de Lorraine, Nancy (1999) S., ISBN : 2-86627-304-3 - Torke, Hans-Joachim. Einführung in die Geschichte Russlands, C.H. Beck Studium, München,1997, ISBN: 3-406-42304-3 Webseite - http://www.mlwerke.de/me/me19/me19_239.htm (4. [...]
[...] Die genauen Ereignisse und Etappen des polnischen Aufstandes sowie die Zahlen der Opfer der Repressalien nach dem Niederschlag sind heute immer noch nicht bekannt. Historiker haben Schwierigkeiten, Archiv zu finden, denn sie waren meistens zerstört. Die Rätsel und unerklärten Aspekte der Geschichte Polens, sowie das tragische Schicksal der Bevölkerung zu dieser Zeit fordern den Historikern von der „polnischen Wunde im Herz Europas“ zu sprechen. Bibliographie Darstellungen - Carrère d'Encausse, Hélène. Russie 1837-1937, Les trésors retrouvés de la revue des deux mondes, Maisonneuve et Larose, Editions des Deux mondes, Paris (1999) S., ISBN : 2-7068-1320-2 - Colin, Arnaud und Scot, Jean-Paul. [...]
[...] April 2003) Siehe Manifest von Marx und Engels nach dem polnischen Aufstand : http://www.mlwerke.de/me/me19/me19_239.htm S Heller, Michel. Histoire de la Russie et de son Empire S Heller, Michel. Histoire de la Russie et de son Empire 1 S.534 Riasanovsky, Nicholaus V . Histoire de la Russie : des origines à Ursrpünglich bedeutet nemiets, derjenige der nicht sprechen kann, das heißt den Ausländer 1 S.796 Heller, Michel. Histoire de la Russie et de son Empire 2 S.159 Carrère d'Encausse, Hélène. [...]
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