Während viele deutsche Städte einfach ohne Planung gewachsen sind, gilt Freiburg im Breisgau als typisches Beispiel für die gegründete Stadt im Hochmittelalter. An diesem Ort gab es allerdings schon früher eine Bevölkerung. Seit der Vorgeschichte haben Menschen die vielfältigen Ressourcen der Gegend genutzt, und haben sich dort niedergelassen. Aber es handelte sich noch keineswegs um eine Stadt. Erst am Ende des 11. Jhs konnte Freiburg als „Stadt“ bezeichnet werden. Damals befand sie sich unter der Herrschaft der Zähringer Herzöge, namentlich Bertholds II und seiner Söhne Berthold und Konrad. Diese wurden vom König immer unabhängiger, und bildeten somit ein Gegengewicht zur sehr präsenten Herrschaft des Bistums Basel, was sich in den ausgehenden Investiturstreit einfügte. Mit der Marktgründung 1120 gewann Freiburg rasch an Bedeutung. Diese Tatsache prägte den Anfang einer Rechtsgebung und eines wirtschaftlichen Aufschwungs, die auf das Breisgauer Gebiet einen großen Einfluß ausübten.
Inwiefern ist die Marktgründung Freiburgs für das Stadtwerden entscheidend?
Um den Gründungsprozess zu verstehen, werden nach einer kleinen Schilderung des Forschungsstandes die Voraussetzungen und die Vorgeschichte der Stadt Freiburg vorgestellt. Im Folgenden wird es darum gehen, die Bedeutung der Marktgründung aufzuzeigen, um danach deren Konsequenzen für die Stadt analysieren zu können. Zum Schluss wird auf die weitere Entwicklung der Stadt eingegangen werden.
[...] Die zähringer Herrschaftsbildung Seit dem Ende des 10. Jhs hatten sich die größten Adelsgeschlechter gebildet. Im Wiehrer Gebiet führte es zur Entwicklung einer Wirtschaft, die auf gräfschen Anlagen beruhte: Herrenhof, Viehhöfe, Wasserregulierungsanlage, Grafenmühle, Bannmühle Allmählich breitete das Zähringergeschlecht, das die Burg am Ort einer früheren römischen Siedlung auf dem Schloßberg hatte bauen lassen[13], seine Macht aus. Im Rahmen des Konfliktes mit dem Bistum der wegen der königlichen Privilegien somit auch ein Konflikt mit dem Königtum war galt diese Burg als wichtiges Zeichen der Präsenz des Zähringer Herzogs Berthold II im Breisgau. [...]
[...] Diese wurden später im „Stadtrodel“ versammelt, was die rechtliche Grundlage der Stadt bildete. V Folgen und weitere Entwicklung : Bekräftigung der Tendenzen Beziehungen mit der Umgebung Der Gewinn an Einfluss von Freiburg äußerte sich sowohl im wirtschafltlichen als auch im rechtlichen Bereich. Tatsächlich galt die erfolgreiche Freiburger Rechtgebung als Vorbild für mehrere andere Städte der Breisgauer Gegend. So entstanden die „Tochterstädte“[30] : Dressenhofen, Flumet, Freiburg im Üchtland, Kenzingen Ausserdem führte die Marktentwicklung dazu, dass Freiburg immer mehr mit den Städten der Umgebung handeln konnte. [...]
[...] Aber insgesamt erlitt die günstige Stadtentwicklung keine Unterbrechung. Im Gegenteil, es war eine Bekräftigung der unter der Zähringerherrschaft erschienenen Tendenzen zu beobachten. Die Hauptwirtschaftszweige blieben nach wie vor dieselben: agrarische Produktion, Bergbau bzw. Silberbergbau, Handwerk, Handel, Weinbau [31]. Mit dem Aufschwung der Bevölkerung erweiterten sich noch die Funktionen des Marktes. An der Marktstraße drückte sich dies im 16.Jh durch das Auftauchen verschiedener spezialisierten Märkte aus: Rindermarkt, Kornmarkt, usw.[32] Die Stadt an sich breitete sich aus, die stadtbauliche Dynamik ging weiter. [...]
[...] Keine uns bekannte Siedlung bildet jedoch mit Sicherheit den Kern der späteren Stadt Freiburg[8]. Die Breisgauer Herrschaftsformen im Hochmittelalter Das Hochmittelalter wurde von Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Obrigkeiten um die Herrschaft geprägt. Die meisten lokalen Herren versuchten, sich gegenüber dem König zu behaupten. Im Breisgau äußerte sich diese Situation durch den Konflikt zwischen den Zähringer Herzögen und dem Bistum Basel, was für die Geschichte Freiburgs sehr bedeutend war, denn die Herrschaft bildete eine Voraussetzung zur Stadtgründung. Vorherrschaft des Bistums Basel Das 10. [...]
[...] Ebd. S.60. Ebd. S.83. Ebd., S.17. [...]
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