Im Folgenden sollen unter Zuhilfenahme der Methode des Ganzheitlichen Problemlösens, wie sie von Gomez und Probst proklamiert (beschrieben) wird, eben jene Zusammenhänge und Spannungsfelder, die bei der Auslagerung von Gemeindeaufgaben zu beachten sind, herausgearbeitet werden. Dazu soll zunächst der Begriff Outsourcing definiert und eingegrenzt werden, anschliessend verschiedene Perspektiven der Problemstellung erörtert werden und darauf aufbauend ein Netzwerk entwickelt werden, in dem Spannungsfelder und Zusammenhänge deutlich werden. Nach einer Beurteilung wichtiger Problemsaspekte hinsichtlich Lenk- und Messbarkeit und darauf aufbauender Ermittlung von Indikatoren und Zielgrössen, soll in einem letzten Schritt eine Problemlösung erarbeitet werden, bei der zunächst verschiedene Szenarien entwickelt und im Anschluss mögliche Lösungsstrategien entworfen und beurteil werden. Nachfolgende Betrachtungen dürften in ihren Grundzügen für jegliche kommunale Auslagerungsentscheidungen zutreffend sein, die Arbeit soll jedoch in Anbetracht der Rahmenbedingungen in der Schweiz verfasst werden.
[...] in eine privatrechtliche Gesellschaftsform umgewandelt (Deutscher Städteund Gemeindebund, 1994). Die mehrheitlichen oder sogar gesamten Anteile an der neuen Gesellschaft verblieben im Besitz der Gemeinde, wodurch diese im Besitz der Kontrolle über die Erfüllung der Aufgabe bleibt Public Private Partnership Eine Mischform zwischen materieller und formaler Privatisierung stellt die sogenannte Public Private Partnership dar, welche im Wesentlichen in zwei Erscheinungsformen vorkommt. Hierbei baut und betreibt ein privater Anbieter die zur Erfüllung notwendigen Anlagen, wird aber pauschal von der Gemeinde und nicht den Bürgern direkt bezahlt. [...]
[...] Um ihnen die Eigenschaften eines Frühwarnsystems zu verleihen, sollten diese Indikatoren bereits „ausschlagen“, solange es für einen wirksamen Eingriff nicht schon zu spät ist. Dieser Indikatorentyp ist unverzichtbar für das Timing eines möglichen Eingriffs. Folgende Indikatoren wurden bestimmt: Kosten: Die Entwicklung der Kosten bei gleichbleibenden Aufgaben ist ein nützlicher Erfolgsindikator, der leicht messbar ist und den Erfolg der Outsourcing-Politik 23 Interdisziplinäre Problemlösung Gruppe 06D anzeigt. Als Frühindikator taugt er nur bedingt, da er zwar Schlüsse über die Entwicklung des Motors zulässt, die Effekte eines Eingriffs bei den lenkbaren Grössen jedoch viel zu spät auftreten würde. [...]
[...] Es geht darum Bürger und Unternehmen dazu zu bewegen, Teil der Gemeinde zu werden, was wiederum die Attraktivität erhöht (Siehe auch Netzwerk Kapitel 3.2 .3). Schlüsselfaktoren hierfür sind der Steuersatz, die vorhandene Infrastruktur, die Arbeitsplätze und die herrschenden Arbeitsbedingungen. Ebenso wichtig sind auch der Wettbewerb in der Wirtschaft (d.h. keine Monopole) und die Vielfalt und Qualität der Gemeindeleistungen Interdisziplinäre Problemlösung Gruppe 06D Tabelle 1 Perspektive / Zweck / Schlüsselfaktor Perspektive Zweck des Outsourcings Schlüsselfaktor Gemeinderat und Verwaltung Kosteneinsparungen - Kosten - Effizienz - Preis - Angebotene Leistung - Gesetzliche Verpflichtungen - Wettbewerb - Arbeitsmarkt (mögliche Alternativen) - Arbeitsplatzsicherheit - Arbeitsbedingungen - Ausmass des Outsourcings - Steuersatz - Leistungsversorgung - Versorgungssicherheit - Demokratische Kontrolle - Ausmass des Outsourcings - Preis - Effizienz - Komplexität der Aufgabe - Steuersatz - Infrastruktur - Arbeitsplätze - Arbeitsbedingungen - Wettbewerb - Leistungsvielfalt - Qualität Personal der Gemeinde Vernichtung von Arbeitsplätzen Bürgerinnen und Bürger - Kostenersparnis - Leistungsqualität - Leistungsvielfalt - Kontrollverlust Auftragsbeschaffung Unternehmen Gemeinde (Als kollektiver Körper) Steigerung ihrer Attraktivität im Wettbewerb mit anderen Gemeinden Anmerkung: Zweck des Outsourcings: „Outsourcing ist ein System zur Quelle: Eigene Darstellung Zusammenhänge und Spannungsfelder verstehen Nach der Identifikation der Perspektiven, deren Wahrnehmung des Zwecks von Outsourcing der Gemeindeaufgaben und den für sie relevanten Schlüsselfaktoren bedarf es der Überlegung, wie diese Grössen miteinander zusammenhängen und wirken, sowie welche gegenteiligen Wirkungen und Spannungsfelder zwischen den einzelnen Komponenten des Systems bestehen Interdisziplinäre Problemlösung Gruppe 06D Um die doch nicht ganz triviale Funktionsweise einer Gemeinde und die komplexen Auswirkung des Outsourcings darzustellen, wählen wir die Form der Netzwerktechnik nach Gomez (Gomez, 2002). [...]
[...] Für ersteren Fall wären Beispiele die Einrichtung und Unterhaltung der IT-Infrastruktur der Gemeindeverwaltung durch einen Netzwerkspezialisten oder die Übernahme des Rechtsdiensts durch eine Anwaltskanzlei, die Erledigung der Müllabfuhr oder die operative Betriebsführung eines Spitals durch beauftragte Private Beispiele für den zweiten Fall (Arn, ohne Datum) Interdisziplinäre Problemlösung Gruppe 06D Outsourcingmodelle Eine weitere Unterscheidung kann hinsichtlich der Form des Outsourcing gemacht werden. Besonders wichtig ist dies bei der kompletten Auslagerung kommunaler Aufgaben Materielle und formelle Privatisierung Bei der materiellen Privatisierung wird eine bisher von der Gemeinde übernommene Aufgabe vollständig in die Hände eines Privatunternehmens gegeben, vor allem werden auch zugehörige Einrichtungen veräussert bzw. privatisiert. (Deutscher Städte- und Gemeindebund, 1994) Die Gemeinde verliert dadurch ihren direkten Einfluss auf die Aufgabenerfüllung. Bei der formalen Privatisierung wird zwar auch ein bisher von der Gemeinde geführter Betrieb zu Erfüllung einer kommunalen Aufgabe privatisiert, d.h. [...]
[...] (ohne Datum). Outsourcing kommunaler Aufgaben Einführung in den Themenbereich in R. Schauer (Hrsg.) Outsourcing Übertragung kommunaler Aufgaben an private Dienstleister? Franze, F. (1998) Outsourcing: Begriffliche und kostentheoretische Aspekte. Bern: Haupt Deutscher Städte und Gemeindebund (Hrsg) (1994) Privatisierung in Städten und Gemeinden. Göttingen: Schwarz. [...]
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